Harris und Obrador geloben Zusammenarbeit bei Migration

Kamala Harris - Bild: White House/Lawrence Jackson
Kamala Harris - Bild: White House/Lawrence Jackson

US-Vizepräsidentin Kamala Harris und der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador haben angesichts der Migrationskrise an der gemeinsamen Grenze eine Zusammenarbeit versprochen. Harris sagte am Freitag bei einer Videokonferenz mit López Obrador, wichtig seien unter anderem Hilfen für die mittelamerikanischen Staaten El Salvador, Guatemala und Honduras, das sogenannte nördliche Dreieck.

„Es ist im gemeinsamen Interesse unserer Länder, dem nördlichen Dreieck sofortige Hilfe zukommen zu lassen und die Ursachen der Migration anzugehen“, sagte Harris, die von Präsident Joe Biden mit dem Umgang mit der Migrationskrise beauftragt wurde. „Die meisten Menschen wollen ihre Heimat nicht verlassen.“  Wenn sie es täten, dann häufig, weil ihnen Gefahr drohe oder weil sie keine „Chancen“ hätten.

López Obrador verwies in dem Gespräch auf frühere Spannungen zwischen seinem Land und den USA bei Migrationsfragen. „Wir müssen einander verstehen und es vermeiden, miteinander zu kämpfen“, sagte der mexikanische Präsident.

Mexiko ist das Transitland für viele Menschen aus Mittelamerika, die in die USA gelangen wollen. Seit Bidens Amtsantritt im Januar ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte von Mexiko in die USA deutlich angestiegen. Die US-Behörden sind unter anderem bei der Aufnahme unbegleiteter Kinder und Jugendlicher überfordert.

Das Thema ist politisch höchst aufgeladen: Die konservativen Republikaner werfen Biden vor, Bewohner ärmerer Länder ermutigt zu haben, sich auf den Weg in die USA zu machen – und Migranten unkontrolliert ins Land zu lassen. Biden hat eine Abkehr vom harten Kurs seines Vorgängers Donald Trump in der Flüchtlings- und Migrationspolitik eingeleitet und ein humaneres Vorgehen versprochen. In Umfragen geben ihm die US-Bürger aber schlechte Noten für den Umgang mit der Migration.

Der Präsident hat seine Stellvertreterin Harris damit beauftragt, das Problem anzugehen. Die Vizepräsidentin soll im Juni bei ihrer ersten Auslandsreise nach Mexiko und Guatemala reisen.

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