Thyssenkrupp Steel und HKM prüfen Wasserstoff-Import über Hafen von Rotterdam

Thyssenkrupp - Bild: thyssenkrupp AG
Thyssenkrupp - Bild: thyssenkrupp AG

Die Stahlunternehmen Thyssenkrupp Steel und die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) prüfen die Lieferung von Wasserstoff über den Hafen Rotterdam. Durch die Lieferung des grünen Energieträgers solle die kohlefreie Herstellung von Stahl ermöglicht werden, teilte Thyssenkrupp Steel am Dienstag mit. Auch eine Pipeline zwischen dem niederländischen Hafen und Duisburg sei im Gespräch.

Thyssenkrupp Steel und HKM in Duisburg importieren bereits seit Jahrzehnten Kohle, Eisenerz und Rohstoffe über ein eigenes Terminal in Rotterdam und transportieren sie per Binnenschiff und Bahn zu ihren Hochöfen im Ruhrgebiet. Im Hafen Rotterdam, wo 440 Millionen Tonnen Güter pro Jahr umgeschlagen werden, sei zuletzt ein System für den Transport und die Speicherung von grünem und blauem Wasserstoff errichtet worden, erklärte Thyssenkrupp am Dienstag. Durch die geplante Zusammenarbeit beim Wasserstoff-Transport könne ein „nachhaltiges europäisches Logistikcluster“ entstehen.

Wasserstoff ist zwar in der Natur verfügbar – allerdings ist das Element fast ausschließlich in chemischen Verbindungen vorhanden. Im Fall von Wasser etwa muss diese Verbindung in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten werden; dafür braucht es viel Energie. Handelt es sich um Ökostrom, wird von „grünem“ Wasserstoff gesprochen.

Deutschlands Stahlkonzerne wollen den Umbau zu einer klimafreundlicheren Stahlproduktion vorantreiben, die Bundesregierung hat milliardenschwere Finanzhilfen zugesagt. Die Stahlbranche hat den größten Anteil an Treibhausgasemissionen in der gesamten Industrie. ThyssenKrupp Stahlsparte beschäftigt rund 27.000 Menschen und produziert jährlich rund elf Millionen Tonnen Rohstahl. Das Unternehmen ist zu 50 Prozent an HKM beteiligt.

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