Beim sogenannten Lohnfortzahlungsbetrug melden sich Arbeitnehmer krank, obwohl sie eigentlich kerngesund sind. Der Arbeit bleiben sie fern, ihr Gehalt beziehen sie aber weiterhin. Dieses Vorgehen kostet die Unternehmen in Deutschland jedes Jahr Millionenbeträge. In Nürnberg haben Betrüger allerdings schlechte Chancen, denn hier ist eine erfolgreiche Detektei den „falschen Kranken“ auf der Spur.
Dieser Artikel gibt einen detaillierten Einblick in die Vorgehensweise der Ermittler und zeigt, wie Arbeitgeber vorgehen sollten, wenn sie den Verdacht haben, dass einer ihrer Mitarbeiter die Lohnfortzahlung ausnutzt, obwohl er entgegen seiner Behauptungen gar nicht krank ist.
Die Zahl der Lohnfortzahlungsbetrüger ist hoch
Falsche Krankmeldungen sind kein Kavaliersdelikt und stellen für viele Unternehmen ein ernstzunehmendes Problem dar. Experten schätzen, dass ungefähr fünf Prozent der Krankmeldungen in Deutschland nicht gerechtfertigt sind und den Tatbestand des Lohnfortzahlungsbetrugs erfüllen.
Die Arbeitnehmer nutzen den persönlich oder telefonisch eingeholten Krankenschein, um Freizeitaktivitäten zu frönen, ihr Haus zu renovieren oder gar anderen bezahlten Tätigkeiten nachzugehen. Dies führt dazu, dass Arbeitgeber jährlich mit hohen Kosten belastet werden. Durch den Betrug leidet außerdem das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgebern und den ehrlichen Angestellten.
Mit der richtigen Strategie bestehen jedoch gute Chancen, einen Lohnfortzahlungsbetrug aufzudecken. Eine auf solche Fälle spezialisierte und erfolgreiche Detektei in Nürnberg erklärt, dass sie in 89 Prozent der Fälle den Betrug gerichtsverwertbar und ohne verbleibende Zweifel nachweisen kann.
Korrektes Vorgehen seriöser Detekteien bei Verdacht auf Lohnfortzahlungsbetrug
Wenn Arbeitgeber einen Mitarbeiter verdächtigen, Lohnfortzahlungsbetrug zu begehen, ist ein korrektes und rechtskonformes Vorgehen entscheidend, um die Straftat nachzuweisen und Schaden vom eigenen Unternehmen abzuwenden. Alle Ermittlungsschritte müssen im Einklang mit den aktuellen Gesetzen und Datenschutzbestimmungen stehen.
Seriöse Detektive, die sich auf Lohnfortzahlungsbetrug und ähnliche Delikte spezialisiert haben, sind diesbezüglich gut geschult. Die folgenden Aspekte sind wichtig, um den Betrüger zu überführen, ohne sich dabei selbst rechtlich angreifbar zu machen.
Verdacht plausibel begründen
Um gegen einen Mitarbeiter ermitteln zu können, müssen hinreichend deutliche Verdachtsgründe vorlegen. Dazu können beim Lohnfortzahlungsbetrug unter anderem die folgenden 5 Aspekte zählen:
- überdurchschnittlich häufige Krankmeldungen
- Krankmeldungen vorwiegend vor oder nach dem Urlaub, an bestimmten Wochentagen oder zu anderen auffälligen Zeiten
- Krankschreibungen von wechselnden Ärzten
- Meldungen durch Kollegen oder Dritte, die den Mitarbeiter bei Tätigkeiten beobachtet haben, die der Genesung entgegenstehen
- Krankmeldung nach einem abgelehnten Urlaubsantrag
Korrekte Observation des Verdächtigen
Observationen können ein Balanceakt zwischen effektiver Ermittlung und rechtlichen Grenzen sein. Um Beweise für den Betrug zu sammeln, können Detektive den Verdächtigen im öffentlichen Raum beobachten und observieren. Nicht gestattet ist es dagegen, in die Privatwohnung einzudringen oder Telefonate abzuhören. Zudem dürfen keine illegalen Mittel verwendet werden, um an die benötigten Informationen zu gelangen.
Der Verdächtige wird in der Regel während seiner regulären Arbeitszeiten observiert. Hierfür sind die Detektive in der Regel zeitig vor Ort, um mitzubekommen, wenn die Zielperson das Haus verlässt, um einer Aktivität nachzugehen, die darauf hinweist, dass die Krankschreibung nicht gerechtfertigt ist.
Observationen zu anderen Zeiten sind nur dann sinnvoll und zulässig, wenn der Verdacht besteht, dass der Mitarbeiter beispielsweise die Krankschreibung nutzt, um tagsüber zu schlafen und nachts einer anderen Erwerbstätigkeit nachzugehen oder zu feiern. Stets muss sichergestellt sein, dass die von den Detektiven verwendeten Methoden den rechtlichen Anforderungen genügen. Nur so können die ermittelten Fakten am Ende als rechtskräftiger Beweis verwendet werden.
Abbruch, wenn sich der Verdacht nicht bestätigt
Sollten die Ermittlungen ergeben, dass der Verdächtige höchstwahrscheinlich keinen Lohnfortzahlungsbetrug begeht, sondern tatsächlich krank ist, führen seriöse Detektive die Ermittlungen nicht ohne Absprache fort. Indem regelmäßig mit dem Auftraggeber kommuniziert wird, kann dieser jederzeit entscheiden, die Observation abzubrechen. So wird nicht unnötig gegen unschuldige Menschen ermittelt und der Unternehmer kann Kosten sparen.
Die Konsequenzen von Lohnfortzahlungsbetrug für überführte Täter
Wie bereits gezeigt, geht Lohnfortzahlungsbetrug mit erheblichen Problemen und finanziellen Einbußen für die betroffenen Unternehmen einher. Aber auch für den Betrüger hat eine solche Tat erhebliche Konsequenzen:
- Strafrechtliche Verfolgung: Lohnfortzahlungsbetrug stellt einen Straftatbestand dar, der mit Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet werden kann.
- Fristlose Kündigung: Bei einem eindeutig nachgewiesenen Betrug ist eine fristlose Kündigung des Arbeitsverhältnisses rechtens und erfolgt in der Regel umgehend.
- Schadensersatzforderungen: Der Arbeitgeber kann die entstandenen finanziellen Einbußen vom Betrüger zurückfordern. Auch die Kosten für die Arbeit von zur Überführung engagierten Detektiven können vom Täter zu tragen sein.
- Prozesskosten: Überführte Betrüger tragen in der Regel die Kosten des juristischen Verfahrens, wenn sie vor Gericht unterliegen.
Der Kampf gegen Lohnfortzahlungsbetrug geht weiter
Lohnfortzahlungsbetrug bleibt eine erhebliche Herausforderung für Unternehmen, denn es ist nicht damit zu rechnen, dass die Zahl der Fälle in Zukunft abnehmen wird. Auch finanzielle Sorgen führen keinesfalls dazu, dass Arbeitnehmer zuverlässiger zur Arbeit erscheinen.
Im Gegenteil: Die Entwicklung zeigt sogar, dass mehr Menschen die Möglichkeit nutzen, sich durch Schwarzarbeit etwas dazuzuverdienen und sich währenddessen für ihre eigentliche Arbeit krankschreiben lassen. Auch aus anderen Gründen wie beispielsweise Urlaub, Arbeiten am Eigenheim oder Veranstaltungen wird Lohnfortzahlungsbetrug weiterhin regelmäßig begangen.
Es ist daher für Unternehmer umso wichtiger, effektive Strategien gegen dieses Problem zu kennen und anwenden zu können.