Ertragswerte bleiben in einer Welt mit ununterbrochenen Veränderungen vom bemerkenswerten Wandel nicht verschont. Anpassungsstrategien sind daher unverzichtbar, wenn Du mit diesen Werten durch langfristige Stabilität entscheidende Erfolge erzielen möchtest. Es ist wichtig, dass derartige Strategien nachhaltig, dynamisch und diversifiziert sind. Dann lassen sich Ertragswerte im Idealfall auf Dauer erfolgreich positionieren.
Mit seinen Erfahrungen als Finanz- und Vermögensberater von Sindermann Investment verrät Dir Alexander Sindermann B.A., wie Du dabei die richtigen Strategien sowie Ansätze anwendest und den Wandel in der Finanzwelt durch stabilisierende Methoden bewältigst.
Wettbewerb der verschiedenen Ertragswerte gegen laufende Zinszahlungen
Grundsätzlich stellt sich im Hinblick auf den inneren Wert der „Realwerte“ für Immobilien und Aktien jeweils stets die zentrale Frage, welche laufenden Erträge eine Investition liefert. Mit Immobilienwerten ist hierfür der Mietertrag entscheidend. Für Aktien bleibt hingegen die Beteiligung an den Gewinnen der Unternehmen maßgeblich. Diese Werte stehen im Wettbewerb mit den laufenden Zinszahlungen, die ein Investor durch geliehenes Kapital einnehmen könnte. Verbreitete Referenzwerte sind die Verzinsungen der bonitätsstarken Bankanleihen und Pfandbriefe oder der Staatsanleihen.
Neue Unsicherheit wegen der Zinswende
Mit Veränderungen des Zinsniveaus geht eine „Neubewertung“ der Realwerte und Beteiligungen am Produktivkapital einher. Nachdem vor der Zinswende noch relativ niedrige Mietrenditen attraktiv waren, erwarten Investoren wegen der gestiegenen Finanzierungszinsen von einer Immobilie das Potenzial für höhere Ertragswerte. Auch wenn Anleger ausschließlich Eigenkapital einbringen, setzen potenzielle Zinsen bei Banken, Staaten oder Unternehmen im Bereich zwischen drei und sieben Prozent pro Jahr eine höhere Messlatte. Im Vergleich zum Verleihen des Geldes mit geringem Aufwand sind Mieten und Dividenden mit unsicheren Zahlungsrückflüssen weniger beliebt als vor der Zinswende.
Mehr Handlungsoptionen für Anpassungsstrategien durch Unternehmensbeteiligungen
Je fraglicher die potenziellen Rückflüsse sind, desto stärker steigen am Kapitalmarkt die Ertragsforderungen der Investoren bei der Risikoabwägung. Darum ist es für Anpassungsstrategien nach Zinsanhebungen entscheidend, die Ertragswerte der Realwertinvestitionen zu steigern. Derartige Strategien lassen sich durch eine Unternehmensbeteiligung mit variantenreichen Handlungsoptionen im Vergleich zu Immobilien prinzipiell einfacher umsetzen. Unternehmen betreiben derzeit einen hohen Aufwand, um Gewinnmargen zu steigern. Innovationen sollen hierbei eine erhebliche Erhöhung der Unternehmensgewinne ermöglichen. Falls das Innovationspotenzial in einem Betrieb relativ gering bleibt, sind Kostenoptimierungen ein alternativer Ansatz für Anpassungsstrategien.
Mit Immobilien erschweren hingegen eine eher sinkende Nachfrage im Gewerbebereich und Vorgaben in Bestandsmietverträgen des privaten Wohnmarktes eine Steigerung der Mieterträge. Zugleich lassen sich Bewirtschaftungskosten mit Immobilienwerten nur begrenzt reduzieren. Auch wegen der Rekordhöchststände der Indizes wirken Unternehmensbeteiligungen und Aktien im Vergleich dazu wie die bessere Wahl. Während bei Immobilien viel seltener die Zahlen begründeten Anlass zur Hoffnung geben, gibt es mit Gewinnsteigerungen momentan nachvollziehbare Gründe für hohe Aktienbewertungen.
Bleibende Nachfrage nach mittel- und langfristigen Finanzierungsmitteln
Aktien eignen sich für derzeitige Anpassungsstrategien, weil Notenbanken den Kapitalmarkt mit der Zinspolitik nicht direkt beeinflussen. Stattdessen entscheidet das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Zahlreiche Argumente sprechen dafür, dass mittel- und langfristige Finanzierungsmittel zukünftig gefragt bleiben. Enorme finanzielle Mittel sind auf Staatsebene für die Aufrüstung, Zuwendungen in soziale Systeme und nachhaltige Umstrukturierungen der Wirtschaft genauso wie durch Unternehmen für die Digitalisierung sowie umgebaute Produktionskapazitäten gefragt.
Anhaltender Einfluss der Fragmentierung und Inflation auf Zinsfaktoren
Notenbanken von Industrienationen reduzieren währenddessen die eigenen Ankaufprogramme für Anleihen. Der Rückgang der Notenbankbilanzen veranschaulicht diese Entwicklung deutlich. Darüber hinaus fragmentieren sich die internationalen Finanzmärkte immer mehr. Beispielsweise verlieren die USA mit China einen potenziellen Käufer für Staatsanleihen. Die Nachfrage nach solchen Anleihen befindet sich somit im Rücklauf, obwohl gleichzeitig Finanzierungen stärker gefragt sind.
Wegen der typischen Marktmechanismen sind damit höhere Preise und dementsprechend auch steigende Zinsen zu erwarten. Außerdem bleibt es fraglich, ob Notenbanken mit dem verfügbaren Handlungsspielraum kurzfristige Zinsen verringern können. Eine Inflation über den angestrebten zwei Prozent ist voraussichtlich weiterhin unvermeidbar. Dafür sprechen die demografische Situation mit hohen Lohnabschlüssen und steigenden Renditeanforderungen.