Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen hat der Taj Mahal, Indiens größte Touristen-Attraktion, ihre Pforten am Mittwoch wieder für Besucher geöffnet. Die Wiedereröffnung wurde durch einige Lockerungen der Corona-Restriktionen durch die indischen Behörden möglich. Vorerst dürfen das weltberühmte Mausoleum in Agra aber maximal 650 Menschen pro Tag besuchen. Außerdem dürfen die Besucher den weißen Marmor-Bau aus Infektionsschutzgründen nach wie vor nicht berühren.
Der im 17. Jahrhundert errichtete Taj Mahal im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh war im April zum wiederholten Male wegen der Corona-Pandemie geschlossen worden. Der Lockdown habe viele, die dank des Taj Mahals ihr Einkommen bestreiten, hart getroffen, sagte Lucky Feizan, ein örtlicher Ladenbesitzer. „Das war die zweite Corona-Welle. Bei einer Dritten wäre ich erledigt.“
Die Tourismusindustrie vor Ort blickt nun hoffnungsvoll auf die Wiedereröffnung des Mausoleums. „Ich bin sehr glücklich, es sehen zu können, es ist unglaublich“, sagte die in Indien lebende Brasilianerin Melissa Dalla Rosa.
Nachdem die Corona-Infektionszahlen in Indien mit rund 400.000 Fällen pro Tag im April und Mai einen Höchststand erreichten, wurden an diesem Dienstag 62.224 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Landesweit wurden bisher rund 380.000 Corona-Tote verzeichnet. Allerdings halten viele Experten eine Dunkelziffer von mehr als einer Million Todesfälle für möglich.
Mehrere Städte wie Mumbai und Neu Delhi hoben ebenfalls Restriktionen auf. In Online-Netzwerken geteilte Bilder von gefüllten Einkaufszentren und Märkten in der indischen Hauptstadt weckten allerdings Befürchtungen vor erneut steigenden Fallzahlen.