China hat die erste bemannte Mission zu seiner neuen Raumstation gestartet. Eine Trägerrakete hob am Donnerstagmorgen vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi ab und brachte das Raumschiff Shenzhou-12 mit drei Taikonauten an Bord ins All. Rund sieben Stunden später dockte das Raumschiff erfolgreich an der Station „Tiangong“ (Himmlischer Palast) an.
Die Raumfahrer sollen drei Monate lang in der Raumstation bleiben und deren Ausbau vorantreiben. Während dieser Zeit sind zwei jeweils rund sechsstündige Außeneinsätze geplant. Es handelt sich um Chinas erste bemannte Raumfahrtmission seit fast fünf Jahren und zugleich die längste bemannte Mission des Landes überhaupt.
Die Mission findet kurz vor den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der herrschenden Kommunistischen Partei Chinas am 1. Juli statt. In einer Zeremonie vor dem Start feuerte eine Gruppe von Technikern und Zuschauern die Taikonauten mit dem patriotischen Lied „Ohne die Kommunistische Partei Chinas gäbe es kein neues China“ an.
China hat in den vergangenen Jahren Milliardensummen in seine Raumfahrtprogramme gesteckt, um zu den Raumfahrtnationen USA und Russland aufzuschließen. Bis Ende kommenden Jahres plant Peking allein elf Raketenstarts, davon drei bemannte Missionen zu seiner Raumstation.