Weltblutspendetag: Was Spender in Corona-Zeiten wissen müssen

Symbolbild: Blutspende - Pixel-Shot/Shutterstock.com

Am heutigen 14. Juni ist Weltblutspendetag. Und jeder Tropfen zählt: Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Blutkonserven knapp. Das geht aus Zahlen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hervor, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegen. Viele Menschen sind aufgrund der Lage verunsichert, fürchten sich vor einer Infektion und scheuen deshalb die Nadel. Dazu gibt es allerdings keinen Grund, versichert Prof. Dr. Peter Sefrin, Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes. „Beim Blutspenden muss man keine Angst vor einer Infektion haben“, erklärt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

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Hygienemaßnahmen beim Blutspenden

„Beim Blutspenden gelten neben den üblichen Hygienemaßnahmen auch weitergehende. Es beginnt damit: Jeder Spender muss beim Eintreten und Verlassen die Hände desinfizieren“, sagt Sefrin. Auch das Personal müsse sich vor Ort regelmäßig die Hände desinfizieren. Außerdem tragen die Mitarbeiter „Masken, Schutzkittel und Handschuhe – wie in einem normalen Krankenhaus.“ Vom Personal gehe deshalb keine Infektionsgefahr aus, versichert der erfahrene Mediziner.

Außerdem ist eine gründliche Untersuchung Pflicht. „Als Spender wird man – unabhängig von Corona – immer von einem Arzt untersucht, neben der Möglichkeit auf eine COVID-19-Infektion, aber auch auf andere Erkrankungen. Es wird zudem Fieber gemessen.“ Man werde als Spender erst dann freigegeben, „wenn der Arzt einen für gesund erklärt“, verrät Sefrin. Hinterher werde das Blut erneut „auf mögliche Keime und Antikörper untersucht.“ Würde sich dann herausstellen, „dass der Spender eine Erkrankung hat oder bereits durchgemacht hat, wird das Blut ausgesondert.“

Wer für das Blutspenden geeignet ist

Wer Blutspenden möchte, müsse laut Sefrin nur zwei Voraussetzungen erfüllen: „Man muss gesund und volljährig sein.“ Ansonsten gebe es nichts zu beachten. „Man muss auch seine Blutgruppe nicht wissen – diese wird vor Ort bestimmt.“ Deshalb legt der Mediziner jedem eine Blutspende ans Herz. „Es gibt sogar Menschen, die hundertmal zum Blutspenden gehen. Die sind richtig süchtig danach.“ Einen negativen Effekt hätte das aus medizinischer Sicht nicht. Ganz im Gegenteil: „Der Körper wird zu einer Neuproduktion angeregt. Und je jünger das Blut, desto besser kann es seine Aufgaben erledigen.“

Geld sehen die Spender dafür nicht. „Das ist verboten“, erklärt Sefrin. Aber: „Für besondere Aufwendungen, zum Beispiel Fahrtkosten, gibt es eine Aufwandsentschädigung.“ Außerdem bekommen die Blutspender eine Verpflegung. „Man bekommt hinterher etwas zu essen und zu trinken. Was das genau ist, hängt vom Ort ab.“

Auslöser der Blutengpässe

Das Deutsche Rote Kreuz hat bereits im März vor einem akuten Mangel an Blutkonserven gewarnt. Dafür gibt es einen einfachen Grund: „Hat man Blut gespendet, ist dieses nur 42 Tage haltbar. Wenn also nicht genügend Spender vorhanden sind und auf der anderen Seite entsprechend viel Blut in den Kliniken benötigt wird, kommt es zu einem solchen Defizit.“ Mehr Spendetage werden deshalb nicht organisiert.

„Die Blutspendetage sind immer im Voraus festgelegt. Es geht also mehr darum, die Leute zum Blutspenden zu animieren.“ Wichtig seien auch Erstspender, die immer wieder zur Verfügung stehen. „Denn: Je älter man ist, desto häufiger können gesundheitliche Probleme dem Spenden entgegenstehen.“

Die besten Tipps gegen die Angst

Doch vor allem Erstspender wissen nicht, was auf sie zukommt und haben Angst. Dazu gebe es überhaupt keinen Grund, versichert der Bundesarzt. „Das Einzige was unangenehm ist, ist der kleine Pieks.“ Wenn man nervös und angespannt ist, „könnte es eventuell Kreislaufprobleme geben.“ Damit das nicht passiert, gibt es einen einfachen Trick: „Wenn man von vornherein weiß, dass dabei nichts passieren kann und man sich darauf einstellt, passiert auch nichts.“

Doch was, wenn man kein Blut sehen kann? „Man sieht das Blut nicht direkt – es läuft in einen Beutel hinein“, so das DRK-Mitglied. Ein Tipp des Arztes: Einfach wegsehen. „Außerdem sind entsprechende Leute und ein Arzt vor Ort, welche die Patienten beruhigen und im schlimmsten Fall helfen können.“

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