Bei Razzien in Nordrhein-Westfalen und Österreich sind am Mittwoch vier Verdächtigte wegen Betrugs mit Corona-Soforthilfen in Millionenhöhe festgenommen worden. Außerdem werden den Tatverdächtigen Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung vorgeworfen, wie die Kölner Staatsanwaltschaft mitteilte. Insgesamt belaufe sich die Schadenssumme auf rund anderthalb Millionen Euro.
Laut Staatsanwaltschaft sollen mehrere Beschuldigte rumänischer Staatsangehörigkeit seit April 2020 Coronahilfen von der Bezirksregierung Düsseldorf bezogen haben. Dazu hätten die Tatverdächtigen falsche Angaben im Onlineverfahren gemacht. Zusätzlich sollen sie aus Rumänien stammende Familienmitglieder dazu bewegt haben, ebenfalls Soforthilfen über das Internet zu beantragen.
Das „Gesamtsubventionsvolumen“ der beantragten Coronahilfen liegt der Staatsanwaltschaft zufolge bei 2,3 Millionen Euro, von denen etwa 800.000 Euro ausgezahlt worden sein sollen. Zusätzlich sollen mehrere Beschuldigte seit Mai 2013 unberechtigt Kindergeld bezogen haben. Die entsprechenden Anträge hätten sie mit gefälschten Ausweisen und Meldebescheinigungen gestellt.
Am Morgen durchsuchten Zoll und Polizei 15 Wohnungen in Köln, Bergheim, Krefeld und Essen sowie in den österreichischen Städten Linz und Frankenmarkt. Eine weitere Razzia fand in einer Lagerhalle in Pulheim statt.
In der Wohnung eines Beschuldigten entdeckten die Beamten laut Polizeibericht eine „Fälscherwerkstatt“, in der falsche Führerscheine und Personalausweise hergestellt worden sein sollen.
Bei den Durchsuchungen seien Laptops, Mobiltelefone und Speichermedien beschlagnahmt worden. 52 Polizisten aus Köln und 62 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit waren im Einsatz. Insgesamt werde gegen 13 Beschuldigte ermittelt.