Der EU-Chefunterhändler Michel Barnier hat den Fischern in der EU die Unterstützung Brüssels bei der Umsetzung des künftigen Handelsabkommens mit London zugesichert. „Die EU wird an der Seite der europäischen Fischer stehen und sie begleiten, dafür setzen wir uns ein“, erklärte Barnier am Donnerstag kurz nach Bekanntgabe der Einigung zwischen Brüssel und London auf ein Handelsabkommen nach dem Brexit.
Das Abkommen ermögliche beiderseitigen Zugang zu den Fischgründen, wobei künftig neue Fangquoten und eine neue Aufteilung der Fischereizonen gelte. „Dieses Abkommen verlangt Anstrengungen, das weiß ich“, sagte Barnier.
Die Fangrechte für EU-Fischer in britischen Gewässern waren in den Verhandlungen bis zuletzt heiß umstritten. Erst nach einer durchverhandelten Nacht wurde am Donnerstagnachmittag der Durchbruch verkündet.
Trotz des geringen wirtschaftlichen Gewichts ist der Sektor für Mitgliedstaaten wie Frankreich, die Niederlande, Dänemark und Irland von großer politischer und sozialer Bedeutung. Auf der anderen Seite ist die Kontrolle über die eigenen Gewässer für viele Briten zum Symbol der durch den Brexit wiedergewonnenen Souveränität geworden.
EU-Ratspräsident Charles Michel begrüßte die Einigung als „großen Schritt nach vorn“. Nun sei es am europäischen Rat und am europäischen Parlament, das Abkommen zu analysieren, um grünes Licht geben zu können. Der Schlüssel für alles bleibe die Einigkeit der verbleibenden 27 EU-Mitgliedstaaten.