Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat 2020 weniger Meldungen über Behinderungen durch Drohnen an Flughäfen registriert – über die Hälfte dieser Zwischenfälle verursachte aber Verkehrsstörungen. Mit 92 gemeldeten Drohnenvorfällen wurden 33 Behinderungen weniger gezählt als 2019, wie die DFS am Montag in Langen weiter mitteilte. Damit sank die Zahl der Drohnenzwischenfälle jedoch nicht so stark wie der Luftverkehr, der um 56 Prozent zurückging.
Trotz der coronabedingt reduzierten Flugzahlen hatten Drohnen zum Teil massive Auswirkungen auf den Flugbetrieb. In einem Drittel der Fälle wurde der Flugbetrieb sogar spürbar eingeschränkt. Solche Einschränkungen reichen von vergrößerten Abständen zwischen an- und abfliegenden Flugzeugen bis zu De-facto-Flughafenschließungen. So war zu Beginn vergangenen Jahres Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main wegen zwei Drohnenzwischenfällen für insgesamt viereinhalb Stunden betriebsunfähig.
Die meisten Behinderungen durch Drohnen ereigneten sich am Frankfurter Airport mit insgesamt 24 Meldungen, gefolgt von Hamburg mit zehn und Berlin-Tegel mit acht Zwischenfällen. Unerlaubte Drohnenflüge in der Nähe von Flughäfen gelten rechtlich als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und werden mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet.
Bei der Identifikation der Störer sollen demnächst Systeme zur Drohnendetektion helfen. Im Zuge eines weltweit einzigartigen Projekts wurden von August bis November 2020 an den Flughäfen Frankfurt und München entsprechende Systeme von insgesamt sechs Technologieanbietern getestet. Die Erkenntnisse aus diesem Testlauf sollen die Grundlage für die Ausschreibung eines Detektionssystems liefern.