Väter sind bei der Geburt von Kindern in Deutschland im Durchschnitt gute drei Jahre älter als Mütter. Damit liegen die deutschen Väter im Vergleich von 17 wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern im oberen Mittelfeld, wie eine am Donnerstag vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden veröffentlichte Studie ergab.
Die Studienmacher verwiesen auf Folgen des Altersunterschieds für die Chancengleichheit. Denn häufig arbeite der ältere Partner nach einer Geburt mehr, weil er beruflich etablierter sei. Entsprechend steckten dann eher die jüngeren Frauen beruflich zurück.
Nach Angaben des Bundesinstituts handelt es sich um die erste umfangreiche Betrachtung zur Entwicklung des Alters bei Geburt. In den 17 betrachteten Ländern sei der Altersunterschied mit weniger als zwei Jahren in Japan am kleinsten gewesen, in Italien und Ungarn war er mit mehr als dreieinhalb Jahren am größten.
Als einen Grund für den Altersunterschied verwiesen die Studienmacher unter anderem auf soziologische Ansätze, wonach der soziale Status eines Manns bei der Partnerwahl eine Rolle spielt. Ältere Männer seien im Vorteil, weil ihr Status häufiger abgesicherter sei.
Die Bedeutung dieses Aspekts nehme aber ab, weil Frauen durch die zunehmende Gleichstellung unabhängiger vom sozialen Status des Partners seien. Deshalb habe sich in vielen Ländern zuletzt das Durchschnittsalter von Vätern und Müttern bei der Geburt angenähert. Eine Ausnahme seien hier lediglich einige osteuropäische Länder.