Die schwedische Modekette H&M hat angesichts geschlossener Filialen wegen der Corona-Krise einen deutlichen Quartalsverlust hinnehmen müssen. Zwischen Dezember und Februar stand unter dem Strich ein Minus von 1,07 Milliarden Kronen (rund 104 Millionen Euro), der Umsatz schrumpfte um 27 Prozent auf 40 Milliarden Kronen, wie H&M am Mittwoch mitteilte. Stand Ende März waren etwa 1500 der 5000 H&M-Filialen vorübergehend wegen Corona-Restriktionen geschlossen.
Rund sechs Prozent seines Umsatzes erzielt H&M in China, dort befinden sich auch zehn Prozent der Filialen. Die Volksrepublik ist mittlerweile der drittgrößte Markt für das schwedische Unternehmen – allerdings ist H&M dort wegen Vorwürfen einer chinakritischen Haltung mit einem Boykott belegt. Die Kette wurde kürzlich aus chinesischen Shopping-Apps entfernt, Promis und Technologiefirmen des Landes beendeten ihre Partnerschaften mit H&M, aber auch mit Firmen wie Nike, Adidas und Burberry.
Grund dafür ist eine Entscheidung von H&M, wegen der Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren und mutmaßlicher Zwangsarbeit keine Baumwolle aus der nordwestlichen Provinz Xinjiang mehr zu beziehen. H&M erklärte nun am Mittwoch, alles dafür tun zu wollen, um das „Vertrauen unserer Kunden, Kollegen und Geschäftspartner in China“ wieder herzustellen. Wie sich der Boykott Chinas auf die Zahlen von H&M auswirkt, teilte das Unternehmen zunächst nicht mit.