Die Bedeutung Chinas als Absatzmarkt für deutsche Produkte wächst, nach den USA ist das Land mittlerweile der zweitgrößte Exportmarkt Deutschlands. Besonders die deutschen Autobauer konnten die Corona-Krise vor allem wegen der Nachfrage aus der Volksrepublik abfedern – so verkauften Volkswagen, BMW und Daimler 2020 vier von zehn Neuwagen nach China. Neben Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen exportiert Deutschland vor allem Maschinen, Elektrotechnik und Chemieprodukte nach China.
Der Anteil Chinas an den deutschen Exporten betrug nach Angaben des Industrieverbands BDI zuletzt knapp acht Prozent. Im vergangenen Jahr exportierten deutsche Unternehmen demnach Güter im Wert von 95,9 Milliarden Euro in die Volksrepublik. Trotz der Corona-Krise sanken die Ausfuhren damit nur geringfügig um 0,1 Prozent.
Die Importe aus China stiegen 2020 um sechs Prozent und hatten einen Umfang von 116,7 Milliarden Euro. Insgesamt war China 2020 nach Angaben des Wirtschaftsministeriums zum fünften Mal in Folge Deutschlands größter Handelspartner – das bilaterale Handelsvolumen belief sich im vergangenen Jahr auf gut 212 Milliarden Euro.
Das Wirtschaftsministerium beklagt zugleich, dass die Volksrepublik von den offenen Märkten in der EU und Deutschlands profitiere, umgekehrt jedoch deutsche Firmen in China „zahlreichen Einschränkungen und Diskriminierungen im Vergleich zu chinesischen Unternehmen“ unterliegen. In wichtigen Bereichen gebe es etwa „immer noch einen Joint-Venture-Zwang“, sagte Minister Peter Altmaier (CDU). Daher habe Deutschland durchaus „Wünsche an die chinesischen Partner und Unternehmen“, sagte er vor den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen am Mittwoch.
Der Maschinenbauverband VDMA forderte die Bundesregierung auf, die Regierungskonsultationen dafür zu nutzen, „um in den bilateralen Handelsbeziehungen vergleichbare Rahmenbedingungen zu schaffen“. Wichtig sei vor allem ein Wettbewerb zu fairen Bedingungen.