Wie funktioniert die App? Corona-Warn-App der Regierung: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Eine junge Frau mit Schutzmaske und Smartphone. (Symbolbild) - Raman Tyukin/Shutterstock.com
Eine junge Frau mit Schutzmaske und Smartphone. (Symbolbild) - Raman Tyukin/Shutterstock.com

Am Mittwoch hat das französische Parlament dem Einsatz einer Warn-App zugestimmt, mit deren Hilfe das Coronavirus weiter eingedämmt werden soll. Laut Medienberichten soll die „StopCovid“-App, die in den kommenden Tagen an den Start gehen soll, ihre Nutzer unter anderem warnen, wenn sie sich in der nahen Umgebung Infizierter aufgehalten haben. In Deutschland soll eine vergleichbare Corona-Warn-App bis voraussichtlich Mitte Juni fertiggestellt und veröffentlicht werden.

Hier liest Du „Viren für Anfänger: Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Corona“ von Dr. Mark Benecke.

Wie funktioniert die App?

Die Bundesregierung hat die Deutsche Telekom und den Softwarekonzern SAP beauftragt, eine App zu entwickeln, die dabei helfen soll, Infektionsketten im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zu verfolgen. Projektleiter und Senior Development Manager SAP Martin Fassunge erläutert, wie genau die App funktionieren soll.

„Sie misst über Bluetooth den Abstand zwischen Personen“, erklärt Fassunge. „Die App ermöglicht, dass die Mobilgeräte sich die Kontakte merken, die die festgelegten Kriterien (Nähe und Zeit) erfüllt haben. Dazu tauschen die Geräte untereinander temporär verschlüsselte Identitäten aus.“ Würden Nutzer positiv auf eine Ansteckung getestet, können diese freiwillig ihre eigenen Kontakte über die App informieren.

„Dabei werden im Infektionsfall die verschlüsselten IDs des Infizierten allen Mobiltelefonen der App-Nutzer zur Verfügung gestellt.“ Ein entsprechender Abgleich findet dann lokal auf dem eigenen Smartphone statt. Die Endgeräte „können daraufhin überprüfen, ob sie mit den übermittelten IDs in Kontakt waren. Im Falle einer Übereinstimmung wird der Nutzer über den kritischen Kontakt gewarnt.“

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

„Die App speichert Daten dezentral“, erklärt Peter Lorenz, Leiter der Portfolio Unit Digital Solutions bei T-Systems. „Informationen bleiben also auf dem Smartphone. Das ist im Übrigen auch der Ansatz, den Apple und Google generell verfolgen. Wir arbeiten darüber hinaus intensiv mit der Datenschutz-Community zusammen.“ Jeder Schritt in der Entwicklung werde mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) abgestimmt und auch der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) sei „von Beginn an eng eingebunden. Das führt zusammengenommen zu einem hohen Maß an Sicherheit.“

Warum sollte man die App nutzen?

Zwar ist das Nutzen der Corona-Warn-App auf freiwilliger Basis, es gibt jedoch gute Argumente für eine Nutzung. „Wenn jeder und jede Einzelne schnell über eine mögliche Infektion informiert wird, kann sie oder er schnell reagieren und sich und andere schützen. Die App hilft also, die eigene Familie, Freunde und das gesamte Umfeld zu schützen“, heißt es auf der Homepage der Bundesregierung. Zudem ist das Gedächtnis von Menschen nun einmal nicht hundertprozentig zuverlässig. Das Smartphone erinnert sich hingegen an alle Kontakte – sei es nun mit den eigenen Eltern oder aber auch einfach ein zufälliges Treffen im Supermarkt.

Wo kann ich mich weiter informieren?

Seit wenigen Tagen ist die offizielle Website der deutschen Corona-Warn-App online. Dort finden Interessierte alle wichtigen Informationen. So wird unter anderem auch der technische Hintergrund näher erläutert und weiter auf mögliche Datenschutzbedenken eingegangen. Aktuelle Infos gibt es unter anderem zudem auf der bereits erwähnten Seite der Bundesregierung und auf der Open-Source-Plattform Github. Technisch versierte User erhalten auf letzterer Einblick in den Entwicklungsprozess und können auch selbst mithelfen.

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