Bayer weist wegen Rechtsstreitigkeiten in USA 9,5 Milliarden Euro Verlust aus

Symbolbild: Pflanzenschutzmittel
Symbolbild: Pflanzenschutzmittel

Der Chemiekonzern Bayer hat wegen des jüngst erzielten milliardenschweren Vergleichs im Streit um den Monsanto-Unkrautvernichter Roundup einen hohen Verlust im zweiten Quartal ausgewiesen: Das Konzernergebnis liege „durch Sondereinflüsse aus Rechtsfällen bei minus 9,548 Milliarden Euro“, teilte Bayer am Dienstag mit. Abgesehen davon verlief das Geschäft von April bis Juni trotz der Corona-Krise „stabil“. 

Bayer hatte den Vergleich Ende Juni erzielt; zur Beilegung von aktuell etwa 125.000 eingereichten und nicht eingereichten Klagen von Roundup-Nutzern gegen die US-Tochter Monsanto will der Konzern bis zu 10,9 Milliarden Dollar (9,8 Milliarden Euro) zahlen. Dieser Vergleich steht allerdings auf der Kippe: Der Bundesrichter Vince Chhabria äußerte Anfang Juli Bedenken gegen Teile des Vergleichs. Die Streitparteien beschlossen daraufhin, ihren Antrag zurückzuziehen, um sich umfassend mit den Fragen des Gerichts befassen zu können. 

Zwei Wochen später musste Bayer dann eine Niederlage einstecken: Ein Berufungsgericht in Kalifornien bestätigte den Zusammenhang zwischen Roundup und der Krebserkrankung eines Klägers. Bayer prüft die Revision. 

Konzernchef Werner Baumann hob am Dienstag hervor, dass Bayer dank Zuwächsen im Agrargeschäft den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereinflüssen gesteigert habe – „und das unter schwierigen Rahmenbedingungen“. In den Sparten Arzneimittel und Gesundheit hingegen habe sich der Umsatz verringert. Insgesamt ging der Konzernumsatz im zweiten Quartal um 2,5 Prozent auf rund zehn Milliarden Euro zurück. 

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