Gewerkschaftschef Weselsky fordert Reservierungspflicht für DB-Fernzüge

ICE mit dem Logo der Deutschen Bahn (über bilderstoeckchen - Adobe Stock)
ICE mit dem Logo der Deutschen Bahn (über bilderstoeckchen - Adobe Stock)

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat sich wegen der Corona-Pandemie für eine Reservierungspflicht in Fernzügen der Deutschen Bahn (DB) ausgesprochen. Das sei notwendig, um den Fahrgästen Sicherheit zu geben, sagte Weselsky am Dienstag im Inforadio des RBB. „Wir müssen uns die Frage beantworten, wollen wir dem Teil dienen, der am Ende des Tages spontan auf den Zug aufspringt, oder wollen wir dem Teil dienen, der planmäßig eine Zugfahrt vornimmt und der bereit ist, das auch mit einer Reservierungspflicht zu hinterlegen?“

Der Konzern wies die Forderung zurück: Fahrgäste hätten bei der Deutschen Bahn auch weiterhin die Möglichkeit, spontan in jeden Zug einzusteigen. „An dem offenen System, das Bahnkunden in Deutschland sehr schätzen, halten wir fest“, sagte ein Sprecher.

Beim Buchungsprozess werde darauf geachtet, die Züge „möglichst gleichmäßig auszulasten und im ganzen Zug ausreichend Sitzplätze ohne Reservierungen vorzuhalten“, erklärte der Konzern. Den Kunden werde bei der Buchung angezeigt, sobald ein Fernverkehrszug über Vorabbuchungen zu mehr als 50 Prozent ausgelastet sei. Die Zahl der Reservierungen werde begrenzt. Bei Zügen mit voraussichtlich sehr hoher Auslastung könne der Ticketverkauf zudem ausgesetzt werden.

Die Bahn rechtfertigte ihre Entscheidung auch mit dem Wunsch vieler Fahrgäste, gemeinsam zu reisen, beispielsweise als Familie. „Deshalb schränken wir die Reservierungsmöglichkeit von nebeneinander liegenden Sitzplätzen nicht ein.“ 

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