Nach verheerender Explosion: Frankreichs Präsident Macron reist nach Beirut

Emmanuel Macron - Bild: Michailidis / Shutterstock.com

Als erster ausländischer Staatschef reist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach den verheerenden Explosionen in Beirut in den Libanon. Das Flugzeug des Präsidenten sei am Donnerstagmorgen gestartet und werde am späten Vormittag in der verwüsteten libanesischen Hauptstadt eintreffen, teilte der Elysée-Palast mit. Macron werde in Beirut „alle politischen Akteure“ treffen, darunter Präsident Michel Aoun und Ministerpräsident Hassan Diab.

Bereits am Mittwoch hatte Frankreich zwei Armeeflugzeuge mit medizinischer Ausrüstung und Hilfspersonal nach Beirut entsandt. An Bord war unter anderem eine mobile Krankenstation, in der bis zu 500 Verletzte behandelt werden können.

Erwartet wird, dass Macron seinen Besuch zum Anlass nimmt, um für weitere internationale Hilfen für den Libanon zu werben. Zugleich dürfte er sich für Reformen in dem Land stark machen, das bereits vor dem verheerenden Unglück unter einer schweren Wirtschafts- und Währungskrise litt.

Zahlreiche Regierungen haben dem Libanon ihre Hilfe angeboten, nachdem bei zwei Explosionen im Hafen von Beirut am Dienstag die halbe Stadt zerstört oder beschädigt wurde. Mehr als hundert Menschen starben, tausende weitere wurden verletzt. Nach Regierungsangaben waren 2750 Tonnen ohne geeignete Vorsichtsmaßnahmen gelagertes Ammoniumnitrat explodiert, das vor Jahren beschlagnahmt worden war. Die Substanz kann für Düngemittel oder zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden. 

Auch die Bundesregierung hatte am Mittwoch Soforthilfen für den Libanon in Gang gesetzt. Am Donnerstag soll ein medizinisches Erkundungsteam der Bundeswehr in Beirut eintreffen.

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