Lebenslange Haftstrafe in Mordfall Maria Baumer

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

Im Prozess um den Tod an der im Jahr 2012 verschwundenen Maria Baumer hat das Landgericht Regensburg den Angeklagten und damaligen Verlobten der Frau wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht stellte am Dienstag zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine frühzeitige Haftentlassung des verurteilten Christian F. nach 15 Jahren ausschließt. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft und die Feststellung der besonderen Schuldschwere gefordert, die Verteidigung Freispruch.

„Der Angeklagte ist schuldig des Mordes an Maria Baumer“, sagte Richter Michael Hammer. Der Krankenpfleger F. soll seiner damals 26-jährigen Partnerin nach Überzeugung des Gerichts eine Überdosis Beruhigungsmittel verabreicht und sie so getötet haben. Anschließend vergrub er ihre Leiche in einem Waldstück und überschüttete sie mit Chemikalien, um die Verwesung zu beschleunigen.

Motiv für den Mord soll gewesen sein, dass F. sich in eine Patientin verliebt hatte und nicht damit klar kam, dass Baumer erfolgreicher als er und der tonangebende Part in der Beziehung war. Der Familie des Opfers und der Öffentlichkeit gaukelte er indes vor, dass sich Baumer kurz vor der Hochzeit eine Auszeit habe nehmen wollen. Unter anderem trat er in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ auf, um die Suche zu unterstützen.

Die Überreste Baumers wurden erst im September 2013 von Pilzsammlern gefunden. Die Staatsanwaltschaft hatte F. früh im Verdacht, unter anderem, weil bei der Leiche ein Spaten gefunden wurde, wie ihn F. kurz zuvor gekauft hatte und er wenige Tage vor Baumers Verschwinden im Internet nach dem „perfekten Mord“ gesucht hatte.

Allerdings konnte erst bei neuen Laboruntersuchungen im vergangenen Jahr Beruhigungsmittel an Baumers Überresten festgestellt werden. Dies war laut Gericht das entscheidende Indiz. Im Prozess bestritt F. den Mord. Er gab an, dass Baumer die Medikamente selbst genommen habe. Er habe nur aus Angst die Leiche im Wald vergraben.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44283 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt