Krankenhausgesellschaft fordert Finanzhilfen bei überfüllten Intensivstationen

Intensivbett-Behandlung - Bild: ponsulak via Twenty20
Intensivbett-Behandlung - Bild: ponsulak via Twenty20

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen eine finanzielle Absicherung für die Kliniken, damit sie bei überlasteten Intensivstationen den Regelbetrieb zurückfahren können. „Der Rettungsschirm sollte dringend wieder aufgespannt werden“, sagte Präsident Gerald Gaß der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochsausgabe). Dann könnten die Kliniken Personal umschichten, um Intensivbetten zu versorgen.

Die Zahl der Intensivpatienten sei zuletzt bereits sprunghaft angestiegen. „Wir werden den bisherigen Höchststand von 2800 noch in dieser Woche erreichen“, sagte Gaß in dem Zeitungsinterview. „Noch im November werden wir die Verdopplung dieser Zahl erleben. Wir befinden uns in einer dramatischen Situation.“

Die rund 40.000 Intensivbetten in Deutschland reichen Gaß zufolge aber aus. „Die werden ausreichen, wenn wir jetzt daran arbeiten, die Kontakte einzuschränken, die Hygieneregeln einzuhalten und die Welle des Infektionsgeschehens zu brechen“, erklärte er. „Aber wir müssen den Regelbetrieb einschränken, um das Personal für die Behandlung von Covid-Patienten einsetzen zu können.“ Zusätzliche Notkrankenhäuser seien dann nicht nötig.

Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft ist aber skeptisch, dass die Infektionszahlen in dem vierwöchigen Teil-Lockdown im November wieder deutlich zurückgehen werden. „Ich fürchte, es wird länger dauern. Wir werden länger als vier Wochen mit diesen Einschränkungen leben müssen“, sagte er.

Die Strategie der Bundesregierung verteidigte er trotzdem als „absolut richtig“. Die Krankenhäuser stünden angesichts der Dynamik der Neuinfektionen „voll hinter diesen Maßnahmen“.

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