In der zweiten Woche des November-Lockdowns ist die Mobilität in Deutschland erneut gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche ging die durchschnittliche Bewegung über alle Landkreise und kreisfreien Städte hinweg um weitere 2,7 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf Grundlage einer Sonderauswertung von Mobilfunkdaten mitteilte.
Insgesamt lag die Mobilität in den ersten beiden Novemberwochen um 8,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Am stärksten war der Rückgang in diesem Zeitraum in Berlin und Hamburg mit jeweils 21 Prozent. Entgegen dem bundesweiten Trend stieg die durchschnittliche Bewegung in Brandenburg um zwölf Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern um acht Prozent.
Ein Rückgang der Mobilität könne den Statistikern zufolge mit einer Abnahme der sozialen Kontakte einhergehen. Unter der Annahme, dass ein Rückgang der Mobilität mit einem Zeitverzug von 21 Tagen zu einer Verringerung der Siebentageinzidenz führt, sollten die Mobilität vor 21 Tagen und die aktuelle Inzidenz gleichförmig verlaufen.
Der geschätzte Zeitverzug basiert wiederum auf der Annahme, dass zwischen der Ansteckung mit dem Coronavirus bis zur Aufnahme eines positiv getesteten Menschen in die Siebentageinzidenz etwa 21 Tage vergehen.
Der Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern zeige, dass es einen Zusammenhang gebe. In Folge des harten Lockdowns, der am 20. Oktober in Kraft trat, sank die Mobilität in der ersten Woche um 35 Prozent. Rund drei Wochen später ging der Rückgang mit einem gesunkenen Inzidenzwert einher, der von 236 Fällen Ende Oktober auf 143 Fälle pro 100.000 Einwohner am 10. November sank.
Für die Untersuchung werteten die Statistiker anonymisierte Mobilfunkdaten aus. Bewegungsdaten werden immer dann erfasst, wenn ein Handy die Funkzelle wechselt. Laut Statistikamt enthalten die gruppierten Daten keinerlei persönliche Informationen.