Österreichs Regierung kündigt neue Strategie gegen Antisemitismus an

Sebastian Kurz - Bild: Dragan Tatic / Bundeskanzleramt
Sebastian Kurz - Bild: Dragan Tatic / Bundeskanzleramt

Die österreichische Regierung hat zum Jahresbeginn eine neue Strategie im Kampf gegen Antisemitismus angekündigt. Die Zahl der antisemitischen Angriffe in Österreich habe sich seit 2014 verdoppelt, sagte die Antisemitismus-Beauftragte und Europaministerin des Landes, Karoline Edtstadler, der Zeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe). Eine neue „Österreichische Strategie gegen Antisemitismus“ solle mehr Wissen über das Judentum vermitteln und über den Holocaust aufklären.

Allein die Israelitische Kultusgemeinde Wien habe im Jahr 2019 550 Angriffe registriert, sagte Edtstadler. Ziel der neuen Strategie gegen Antisemitismus sei es, die Sicherheit der jüdischen Gemeinden „jederzeit“ zu gewährleisten. Zudem sollten die Justizbehörden „stärker bei antisemitischen Vorfällen hinschauen“ und antisemitische Propaganda im Internet „schnellstens gelöscht“ werden. 

Die ÖVP-Politikerin wies weiter daraufhin, dass viele antisemitische Straftaten gar nicht registriert würden. Viele Jüdinnen und Juden verzichteten bei Angriffen auf eine Anzeige – „entweder aus Scham oder weil sie resigniert haben“, sagte Edtstadler. Nötig sei daher auch eine bessere statistische Erfassung der Vorfälle.

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