EU-Kommission: Notfallzulassung auf EU-Ebene ermöglichen

Impfstoff
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Die EU-Kommission erwägt die Einführung eines beschleunigtes Zulassungsverfahrens für Corona-Impfstoffe. Denkbar sei eine „neue Kategorie der Notfallzulassung von Impfstoffen auf EU-Ebene mit geteilter Haftung unter den Mitgliedstaaten“, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Bislang sind Notfallzulassungen ohne das grüne Licht der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA nur auf nationaler Ebene möglich.

In der EU muss die Brüsseler Kommission neue Impfstoffe genehmigen und dafür die wissenschaftliche Bewertung der EMA-Experten berücksichtigen. Länder, die darauf nicht warten wollen, können Mittel im Alleingang und auf eigene Verantwortung bereits vorher national autorisieren. Im Dezember war diesen Weg das Ex-Mitgliedsland Großbritannien gegangen, das zu diesem Zeitpunkt noch den EU-Regeln unterlag.

Corona-Impfstoffe sind in der EU weiterhin knapp. Im Vergleich zu Großbritannien haben in der EU bedeutend weniger Menschen eine erste Dosis Impfstoff verabreicht bekommen. Die EU-Kommission war deshalb für ihre Impfstrategie teils scharf kritisiert worden. Kommissionschefin Ursula von der Leyen räumte Versäumnisse ein: Unter anderem sei die EU bei der Zulassung der Impfstoffe spät dran gewesen.

Um nachzubessern, will die EU-Kommission nach eigenen Angaben zudem weitere Lieferverträge mit Impfstoffherstellern abschließen und bestehende Absprachen im Licht des Aufkommens neuer Virus-Mutationen „aktualisieren“. Brüssel kündigte am Mittwoch außerdem eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Herstellern an, um die Produktion aufzustocken. Unter anderem will die Behörde Zusammenarbeit und freiwillige Technologie-Transfers zwischen den einzelnen Anbietern fördern.

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