Maas: Ort deutsch-polnischen Erinnerns soll „historisch und zukunftsgewandt“ sein

Heiko Maas - Bild: Arno Mikkor / CC BY 2.0
Heiko Maas - Bild: Arno Mikkor / CC BY 2.0

Der in Berlin geplante Ort des deutsch-polnischen Erinnerns und der Begegnung sollte nach dem Willen von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zugleich „historisch und zukunftsgewandt“ sein. „Die Bundesregierung hat nie einen Zweifel an der deutschen Verantwortung für den Zweiten Weltkrieg gelassen“, erklärte der Minister am Mittwoch zum Auftakt der ersten Sitzung einer Expertenkommission beider Länder.

„Während der Holocaust als dunkelstes Kapitel deutscher Geschichte richtigerweise den zentralen Platz in unserer Erinnerung einnimmt, gibt es anderswo noch Lücken. Dazu zählt das besondere Leid der polnischen Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg“, erklärte Maas. „In Polen nahm der Wahnsinn des rassenideologischen Vernichtungskrieges in Osteuropa seinen Anfang. Durch die Zerstörung ganzer Städte, Massenerschießungen und Umsiedlungen sollte Polen für immer von der Landkarte getilgt werden.“

Der Bundestag hatte sich im vergangenen Oktober mit breiter Mehrheit für die Errichtung eines Ortes des deutsch-polnischen Erinnerns und der Begegnung ausgesprochen. Experten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft beider Länder sollen dafür ein Konzept erarbeiten, sie kamen am Mittwoch zu ihrer ersten Sitzung zusammen. 

An Sitzung nahm auch Maas teil, demzufolge es zugleich um das Erinnern „an die polnischen Opfer deutscher Aggression, ihr Leid und ihren Mut im Widerstand“ und eine Vertiefung der Beziehungen gehen soll. „Das heißt für mich: Dieser Ort des Erinnerns und der Begegnung muss historisch und zukunftsgewandt zugleich sein, deutsch-polnisch und europäisch.“

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