Beyoncé schreibt Grammy-Geschichte

Sängerin Beyoncé bei einem Auftritt in Los Angeles. - Tinseltown/Shutterstock.com

Frauen waren eindeutig die Stars der diesjährigen Grammy-Verleihung – und „Queen Bey“ überstrahlte dabei alle: Bei der Gala heimste Beyoncé die 28. Auszeichnung ihrer Karriere ein und stellte damit einen neuen Rekord als Musikerin mit den meisten Grammys auf. Zu den weiteren Siegerinnen des Abends zählten Taylor Swift, Megan Thee Stallion, Billie Eilish und H.E.R. Wegen der Corona-Beschränkungen fand die Gala teils online und teils live statt – und bot trotzdem viel Glanz.

Ihren rekordträchtigen 28. Grammy holte sich Beyoncé in der Kategorie „beste R&B-Performance“ für „Black Parade“, eine Hommage an das Erbe der Schwarzen. Dabei war zu Beginn nicht einmal klar, ob die R&B-Diva an der Gala teilnehmen würde, als sie sich nicht online zeigte, um ihre erste Trophäe des Tages einzusammeln: Für „Brown Skin Girl“ erhielt sie den Grammy für das beste Musikvideo – gemeinsam mit ihrer neunjährigen Tochter Blue Ivy.

Doch dann wurde Beyoncé im Publikum der Corona-bedingt sehr intimen Gala in Los Angeles gesichtet – und kam in engem schwarzen Leder-Minikleid auf die Bühne, um gemeinsam mit Megan Thee Stallion für den Remix von „Savage“ den Preis für den besten Rap-Song entgegenzunehmen. 

Als sie dann ihren dritten Preis des Abends und damit den insgesamt 28. Grammy ihrer Karriere entgegennahm, wurde die 39-Jährige einen Moment politisch: Als Künstlerin sei es ihr „Job, die Zeit zu reflektieren. Und es war eine so schwierige Zeit“. Mit „Black Parade“ habe sie „all die schönen schwarzen Königinnen und Könige“ ermutigen und feiern wollen, die sie und die ganze Welt „inspirieren“.

Der begehrte Grammy für den besten Song des Jahres ging an die 23-jährige R&B-Sängerin H.E.R. für ihr Stück über Rassismus in den Vereinigten Staaten. „I Can’t Breathe“ („Ich kann nicht atmen“) entstand im Zuge der Proteste gegen Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Der Titel greift einen Satz des durch Polizeigewalt getöteten Afroamerikaners George Floyd auf, der zu einem Motto der Black-Lives-Matter-Bewegung wurde.

Einen kleinen Rekord konnte auch Taylor Swift feiern: Als erste Frau sicherte sich die Pop-Sängerin zum dritten Mal den Preis für die beste Platte des Jahres. Ihr Album „Folklore“ war die erste von zwei Platten, die sie während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie aufnahm. Die Auszeichnung in der Kategorie Aufnahme des Jahres ging auch an eine Frau: Die 19-jährige Billie Eilish erhielt sie für ihren Hit „Everything I Wanted“.

Rapperin Megan Thee Stallion gewann noch zwei weitere Grammys, darunter als beste neue Künstlerin. Und den inoffiziellen Preis für die aufsehenerregendste Performance des Abends verbuchte sie gemeinsam mit Cardi B: Die beiden legten zusammen zu „WAP“ in knappen, an Madonna erinnernden Kostümen einen unzweideutig aufgeladenen Auftritt hin, bei dem sie zum Schluss in einem Riesenbett landeten.

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