Polizeifeindlicher Slogan „ACAB“ in rechter und linker Szene beliebt

ACAB - Bild: jenni.heller via Twenty20
ACAB - Bild: jenni.heller via Twenty20

Das Kürzel „ACAB“ hat seinen Ursprung in Großbritannien. Dort ließen sich  Gefängnisinsassen die Parole als Protestzeichen auf die Haut tätowieren. Auch in der Jugendsubkultur tauchte die Abkürzung für „All Cops are Bastards“ (Alle Polizisten sind Mistkerle) seit den 1970er Jahren zunehmend auf. Als Graffiti auf Hauswänden, als Slogan bei Demonstrationen oder als Polizisten-Provokation in Fußballstadien ist „ACAB“ auch hierzulande verbreitet.

Der CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen brachte die Anfangsbuchstaben des vollständigen Namens von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mit dem polizeifeindlichen Kürzel in Verbindung. Mit seinem Tweet löste der Ex-Verfassungsschutzchef eine Welle der Empörung aus.

Der Slogan wird sowohl in der rechten als auch der linken Szene genutzt. Linke Antifa-Aktivisten besprühen damit Hauswände, Hooligans skandieren ihn im Stadion oder provozieren damit auf Bannern und ihrer Kleidung. Auch die Codierung 1312 wird gelegentlich genutzt, gemäß der Buchstabenreihenfolge von „ACAB“ im Alphabet.

Das Bundesverfassungsgericht entschied Mitte 2016, dass der öffentliche Gebrauch des Kürzels nicht immer eine Beleidigung darstellt. Eine solche liege erst vor, wenn die Parole „personalisiert“ an eine überschaubare und abgegrenzte Gruppe von Polizisten gerichtet sei.

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