US-Justiz klagt Libyer wegen Lockerbie-Attentat an

Symbolbild: US-Justiz
Symbolbild: US-Justiz

Die US-Justiz hat eine Anklage gegen den früheren libyschen Geheimagenten Abu Agila Mohammed Masud wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung am Lockerbie-Anschlag veröffentlicht. „Endlich muss sich dieser Mann, der für die Tötung von Amerikanern und vielen anderen verantwortlich ist, für seine Verbrechen vor der Justiz verantworten“, sagte US-Justizminister William Barr bei einer Pressekonferenz am Montag. Bei dem Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug über der schottischen Stadt Lockerbie vor genau 32 Jahren waren 270 Menschen getötet worden.

Dem US-Justizministerium zufolge baute Masud die Bombe, die in der Boeing 747 der US-Fluggesellschaft Pan Am am 21. Dezember 1988 über Lockerbie explodierte. Unter den Opfern des Anschlags waren 190 US-Bürger. Barr äußerte sich „optimistisch“, dass Masud von Libyen an die USA ausgeliefert werde. Derzeit werde er von den libyschen Behörden gefangen gehalten. 

Wegen des Anschlags wurden bereits zwei Libyer vor Gericht gestellt. Einer von ihnen, Abdelbaset Mohamed al-Megrahi, wurde 2001 zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Er kam aber 2009 aus medizinischen Gründen frei und starb 2012. Libyen übernahm 2003 die Verantwortung für den Anschlag und zahlte 2,7 Milliarden Dollar (etwa 2,3 Milliarden Euro) Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44940 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt