Nach einem drastischen Anstieg der Corona-Infektionszahlen sind in Südafrika am Dienstag neue Restriktionen in Kraft getreten. Nach einer Verfügung von Präsident Cyril Ramaphosa vom Montagabend gilt im ganzen Land eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit sowie ein Verkaufsverbot für Alkohol. Zuvor hatte Südafrika die Schwelle von einer Million nachgewiesenen Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn überschritten.
„Wir sind unachtsam geworden, und leider bezahlen wir dafür jetzt den Preis“, beklagte Ramaphosa am Montag. Den drastischen Anstieg bei den Infektionszahlen führte er auf „Superspreader“-Veranstaltungen und einen „extremen Mangel an Umsicht während der Feiertage“ zurück.
Das Alkohol-Verkaufsverbot begründete der Staatschef damit, dass „exzessiver Alkoholkonsum“ zu mehr Einlieferungen in Krankenhäuser führe, was wiederum eine „unnötige“ Zusatzbelastung für das öffentliche Gesundheitswesen bedeute.
„Wenn wir nicht jetzt handeln und wenn wir nicht entschlossen handeln, wird die Zahl der Infektionen bei weitem das übersteigen, was wir im Frühjahr erlebt haben, und tausende weitere Menschen werden ihr Leben verlieren“, warnte Ramaphosa. Die bisher ab 23.00 geltende nächtliche Ausgangssperre gilt nun bereits ab 21.00 Uhr. Versammlungen werden in den kommenden zwei Wochen auf maximal 50 Teilnehmer beschränkt, Beerdigungen ausgenommen.
Laut Ramaphosa haben sich seit Beginn der Pandemie bereits mehr als 41.000 Mitarbeiter im Gesundheitswegen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Insgesamt starben in Südafrika bereits fast 27.000 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.