Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sieht Fortschritte bei der Qualität der Lehrerausbildung in Deutschland. Die Ministerin legte am Montag einen Evaluationsbericht der ersten Förderphase des Bund-Länder-Programms „Qualitätsoffensive Lehrerausbildung“ vor. Dieser belege, dass innovative Lehrmethoden wir Lernvideos immer mehr eingesetzt würden und dass generell die Bedeutung der Lehrkräfteschulung an den Hochschulen zugenommen habe, erklärte Karliczek in Berlin.
Seit März liege ein weiterer Schwerpunkt des Programms in der Digitalisierung der Lehrerbildung, hob die Ministerin weiter hervor: „Die Bundesregierung leistet damit einen wichtigen Beitrag, um unsere Lehrkräfte fit für die Zukunft zu machen. Denn wer während der eigenen Ausbildung bereits digital unterrichtet wurde, kann auch selbst einen besseren digitalen Unterricht anbieten.“ Auch bereits in der ersten Phase habe aber die Digitalisierung eine Rolle gespielt.
Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ war 2013 von Bund und Ländern beschlossen worden. Das gemeinsame Programm läuft über zehn Jahre. Von 2015 bis 2023 stellt der Bund laut Bildungsministerium bis zu 500 Millionen Euro dafür zur Verfügung. Gut 80 Millionen Euro betreffen den Bereich Digitalisierung, der 2018 als zusätzlicher Schwerpunkt vereinbart worden war.
Ziel des Programms ist es den Angaben zufolge, „den gesamten Prozess der Lehrerbildung bis in die berufliche Einstiegsphase und die Weiterbildung inhaltlich und strukturell nachhaltig verbessern“. Zugleich soll die Mobilität von Studierenden und Lehrkräften verbindlich gewährleistet werden. So sollen die Länder untereinander die Lehramtsabschlüsse anerkennen und länderübergreifend unter den gleichen Voraussetzungen in den Vorbereitungs- und Schuldienst einstellen.
Kritisch äußerte sich FDP-Fraktionsvize Katja Suding. „Mit kleinen Verbesserungen bei der Lehrerbildung dürfen wir uns nicht zufrieden geben. Um die besten Absolventen vom Lehrerberuf zu begeistern, braucht es deutlich mehr“, erklärte sie in Berlin. Notwendig seien auch attraktivere Arbeitsbedingungen, um dem Lehrermangel zu begegnen. Dazu gehörten „transparente Aufstiegsmöglichkeiten, gut dosierte Praxisphasen und eine Bezahlung, die Engagement belohnt“.