FDP dringt auf stärkeren Einsatz synthetischer Kraftstoffe

Symbolbild: Tanken an einer Tankstelle
Symbolbild: Tanken an einer Tankstelle

In der Debatte um klimafreundlichere Mobilität dringt die FDP auf den stärkeren Einsatz synthetischer Kraftstoffe. „Wir müssen es schaffen, die bereits vorhandenen, effizienten Verbrennungsmotoren in den Fahrzeugen klimaneutral zu machen“, erklärte die FDP-Umweltpolitikerin Judith Skudelny am Dienstag in Berlin anlässlich des Automobilgipfels von Regierung und Branchenvertretern am Abend. Sie wandte sich gegen eine zu starke Fokussierung auf den Ausbau der Elektromobilität.

„Wir brauchen ein schnelles und klares Bekenntnis zu synthetischen Kraftstoffen, damit die Automobilindustrie weiß, dass die Elektromobilität aus Sicht der Politik nicht alternativlos ist“, erklärte Skudelny. Sie verwies auf ein vergangene Woche dazu von der FDP-Fraktion beschlossenes Positionspapier.

Darin wird allerdings eingeräumt, dass in Deutschland nicht genügend erneuerbare Energien zur Verfügung stehen, um synthetische Kraftstoffe in hinreichender Menge klimafreundlich herstellen zu können. Daher sollten diese in Gebieten mit höherer Verfügbarkeit von Wind- oder Solarstrom produziert und dann nach Deutschland importiert werden. Als Vorteile sieht die FDP vor allem, dass bestehende Verbrennungsmotoren und die Tankstelleninfrastruktur weiter genutzt werden könnten.

Experten weisen allerdings darauf hin, dass synthetische Kraftstoffe für Autos bislang nicht zu marktfähigen Kosten herstellbar sind. Auch ist der Wirkungsgrad nach Studien etwas des Wuppertal Instituts insgesamt deutlich niedriger als bei direkter Nutzung von regenerativ erzeugtem Strom in batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen.

Gleichwohl wird auch dort der Einsatz synthetischer Kraftstoffe dringend empfohlen, allerdings nicht für Autos, sondern etwa für Flugzeuge oder die internationale Seeschifffahrt, wo elektrische Antriebe nicht in Frage kommen. Für Lkw, Fernbusse und Züge sei dagegen die Wasserstoff-Brennstoffzelle synthetischen Kraftstoffen vorzuziehen, hieß es in einer 2019 vom Wuppertal Institut im Auftrag von Greenpeace erstellten Studie.

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