Berlins Regierender Bürgermeister lehnt regionale Lockdowns ab

Rotes Rathaus, Berlin
Rotes Rathaus, Berlin

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) lehnt regionale Lockdowns in der Corona-Pandemie ab. Sollte sich die Corona-Lage zuspitzen, müsse es wieder eine bundesweite Verständigung geben, sagte Müller dem Nachrichtenportal „t-online“ am Freitag. „Man kann nicht ein Bundesland isolieren und sagen, dass es dort einen Lockdown gibt.“

Ein erneuter Lockdown würde zwar schmerzliche Einschnitte für die Wirtschaft bedeuten, fügte Müller hinzu. Die Frage, ob Deutschland sich einen solchen Schritt finanziell erneut erlauben könne, stelle sich aber nicht. „Was wäre denn der Umkehrschluss? Weil ich mir etwas finanziell nicht leisten kann, lasse ich Menschen sterben?“, fragte Müller. Menschenleben stünden im Vordergrund.

Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hatte sich am Freitag für einen bundesweiten Lockdown ausgesprochen, wenn die Schwelle von 20.000 Neuinfektionen am Tag überschritten wird. Bei dieser Zahl „gerät die Lage außer Kontrolle“, sagte er der „Rheinischen Post“ vom Freitag. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnte hingegen eindringlich vor einem erneuten generellen Herunterfahren der Unternehmen.

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