Deutschland will mit EU-Partnern über Sanktionen gegen Russland sprechen

Symbolbild: EU/Russland
Symbolbild: EU/Russland

Nach der erneuten Bestätigung des Giftstoff-Befunds im Fall des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny will Deutschland mit den europäischen Partnern über Sanktionen gegen Russland sprechen. Deutschland werde in diesen Gesprächen „die Position einbringen, dass ein Einsatz von Chemiewaffen nicht ohne Konsequenzen bleiben kann“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. 

Nawalny sei in Russland mit einem Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe „angegriffen und vergiftet und beinahe ums Leben gebracht worden“, betonte Seibert. Nun sei es an Russland, dieses  Ereignis „zu erklären und sich dazu zu äußern“.

Auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sprach von möglichen Sanktionen. Wenn Russland nicht zur Aufklärung des Falls beitrage, würden „zielgerichtete und verhältnismäßige Sanktionen“ gegen Verantwortliche in Russland unvermeidbar, sagte Maas am Mittwoch im Bundestag. „Russland täte gut daran, es nicht soweit kommen zu lassen.“

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hatte zuvor Nowitschok-Befund mehrerer Labore am Dienstag bestätigt. Der bekannte Kreml-Kritiker Nawalny war am 20. August auf einem Flug vom sibirischen Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Zwei Tage später wurde er auf Drängen seiner Familie und Unterstützer zur Behandlung in die Berliner Universitätsklinik Charité gebracht. 

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