US-Justiz will Libyer wegen Lockerbie-Anschlags vor Gericht bringen

Amerikanische Justiz - Bild: photovs via Twenty20
Amerikanische Justiz - Bild: photovs via Twenty20

Mehr als 30 Jahre nach dem Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug über der schottischen Stadt Lockerbie will die US-Justiz offenbar einen mutmaßlichen libyschen Mittäter vor Gericht bringen. US-Medien berichteten am Mittwoch, Staatsanwälte wollten bald eine Anklage gegen den früheren Geheimagenten Abu Agila Mohammed Masud öffentlich machen, der damals die Bombe gebaut haben soll.

Laut dem „Wall Street Journal“ befindet sich Masud im Gewahrsam der libyschen Behörden. Demnach wollen die USA eine Auslieferung erreichen. Die „New York Times“ dagegen berichtete, Masuds Aufenthaltsort sei unbekannt; demnach befand er sich lediglich zu einem früheren Zeitpunkt in libyscher Haft.

Die Boeing 747 der US-Fluggesellschaft Pan Am war am 21. Dezember 1988 über Lockerbie explodiert. Bei dem Anschlag wurden 270 Menschen getötet, unter ihnen 190 US-Bürger.

Wegen des Anschlags wurden später zwei Libyer vor Gericht gestellt. Einer von ihnen, Abdelbaset Mohamed al-Megrahi, wurde 2001 zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Er kam aber 2009 aus medizinischen Gründen frei und starb 2012. Libyen übernahm 2003 die Verantwortung für den Anschlag und zahlte 2,7 Milliarden Dollar (etwa 2,3 Milliarden Euro) Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer.

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