Hausärzteverband dringt auf schnellere Beteiligung an Corona-Impfungen

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Der Deutsche Hausärzteverband dringt auf eine schnellere Beteiligung der Arztpraxen an den Corona-Impfungen. „Schon jetzt zeichnet sich ab, dass viele gerade ältere Menschen in ländlichen Regionen die oft weiten Wege bis zum Impfzentrum allein nicht bewältigen können“, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Freitag.

Die Impfzentren seien deshalb eingerichtet worden, weil angenommen worden sei, dass die neuen mRNA-Impfstoffe ohne sehr starke Kühlung nicht haltbar seien. „Diese Situation hat sich inzwischen aber etwas entspannt, weil die Impfstoffe sich eben doch auch bei etwas geringerer Kühlung über mehrere Stunden durchaus halten lassen“, sagte Weigeldt.

Darüber hinaus werde der Impfstoff von AstraZeneca, mit dessen Zulassung zum Monatsende zu rechnen sei, noch einfacher zu handhaben sein. Damit könnten auch Hausärzte demnächst mit den Impfungen beginnen. „Und das wollen und werden wir auch, denn das Impfen gehört seit jeher zu unseren hausärztlichen Basisaufgaben“, sagte Weigeldt. Voraussetzung dafür sei, dass auch tatsächlich ausreichend Impfstoff für die Praxen vorhanden sei. 

Gleichzeitig dürfe sich die Dokumentation der Impfungen nicht zu einem „Bürokratiemonster“ ausweiten, fügte Weigeldt hinzu. Die Praxen arbeiteten bereits jetzt an der Belastungsgrenze und könnten dies unmöglich stemmen.

Wichtig sei außerdem, die Impfbereitschaft der Bevölkerung zu steigern. Eine entsprechende Impfberatung müsse fair vergütet werden – unabhängig davon, ob am Ende eine Impfung erfolge oder nicht, forderte Weigeldt. 

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