Niederländische Gastronomen verklagen Regierung wegen Corona-Maßnahmen

Niederländische Justiz
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Der größte niederländische Gastronomie-Verband hat angekündigt, die Regierung wegen der Corona-Maßnahmen zu verklagen. „Wir sind sehr enttäuscht vom Kabinett“, erklärte am Montag der Präsident von Royal Horeca Netherlands, Rober Willemsen. Die Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte will Medienberichten zufolge am Dienstag Lockerungen ankündigen, allerdings nicht für den Gastronomie-Sektor. 

Erwartet wird laut den Berichten eine Lockerung für Friseure und manche Schulen. Eine Lockerung der nächtlichen Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 04.30 Uhr sowie eine teilweise Öffnung von Restaurants, Bars und Cafés sei aber nicht vorgesehen. Gastronomie-Betriebe sind in den Niederlanden seit Mitte Oktober geschlossen.

Der Gastronomie-Verband, der nach eigenen Angaben rund 20.000 Betriebe mit 255.000 Angestellten vertritt, will nun per Gerichtsurteil eine Öffnung „so schnell wie möglich“ erreichen. Viele Betriebe stünden vor dem Bankrott. Zudem fordert der Verband finanzielle Entschädigungen. 

Im Nachbarland Belgien schloss die Regierung am Montag Lockerungen im kommenden Monat aus. „Wir müssen sehr vorsichtig sein, um eine dritte Welle zu vermeiden“, sagte Regierungschef Alexander De Croo bei einer Pressekonferenz. 

Grund dafür ist auch die Ausbreitung mutierter und ansteckenderer Varianten des Coronavirus. Die belgischen Gesundheitsbehörden gingen derzeit davon aus, dass 37 bis 40 Prozent der Neuinfektionen auf die britische Variante zurückzuführen seien, sagte der zuständige Virologe Yves Van Laethem. Auch Varianten aus Südafrika und Brasilien seien im Umlauf. 

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