Zwei US-Bürger in Japan wegen Fluchthilfe für Ex-Nissan-Chef Ghosn angeklagt

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Mehr als ein Jahr nach der spektakulären Flucht des Automanagers Carlos Ghosn aus Japan hat die Staatsanwaltschaft Tokio am Montag zwei US-Bürger wegen Fluchthilfe angeklagt. Michael T. und sein Sohn Peter hätten Ghosn die Flucht ermöglicht, heißt es in der Anklageschrift. Sie sollen auch den Fluchtplan ausgeheckt haben. 

Ghosn war Ende 2019 in einem großen Koffer versteckt an Bord eines Privatjets von Osaka nach Istanbul geflogen, von dort dann weiter nach Beirut; der Manager hat auch die libanesische Staatsbürgerschaft. Er hält sich weiter im Libanon auf und darf das Land nicht verlassen. Allerdings weist der Libanon seine Staatsbürger nicht aus, weshalb die japanische Justiz keinen Zugriff auf ihn hat.

Die beiden mutmaßlichen Fluchthelfer aus den USA, von Japan per Haftbefehl gesucht, waren im Mai 2020 in den USA festgenommen und Anfang März nach Japan ausgeliefert worden. Ihnen droht eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren. Ein dritter mutmaßlicher Fluchthelfer ist weiterhin flüchtig.

Der frühere Automanager Ghosn war im November 2018 in Japan festgenommen worden. Die Justiz wirft ihm unter anderem vor, private Verluste auf den Autohersteller Nissan übertragen zu haben, der mit dem französischen Autobauer Renault verbündet ist.

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