Kunden zahlen für Bundle-Verträge für Smartphone und Tarif meistens drauf

SIM-Karte - Bild: tongchai via Twenty20
SIM-Karte - Bild: tongchai via Twenty20

Wer für sein Smartphone einen sogenannten Bundle-Vertrag wählt, der die Kosten des Geräts mit einschließt, zahlt in Deutschland oft kräftig drauf. Dies gilt laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox zumindest dann, wenn der Kunde oder die Kundin den Vertrag über die vertragliche Mindestzeit hinaus weiter laufen lässt. Dann fielen die Gerätekosten meistens weiter an, obwohl dieses längst abbezahlt sei, erklärte Verivox.

Dem Portal zufolge werden bei den Kombitarifen die Gerätekosten in der Regel auf 24 Monate Vertragslaufzeit verteilt. Entsprechend fallen die monatlichen Gebühren höher aus als für einen reinen Telefon- und Datentarif ohne Gerät. Bei Telekom und Vodafone könnten so bis zu 50 Euro monatlich zusätzlich fällig werden, bei O2 sogar mehr als 60 Euro.

Nach Ablauf der 24 Monate laufen diese höheren Kosten jedoch bei Telekom und Vodafone weiter, sofern der Vertrag nicht gekündigt wird. Lediglich O2 stelle den Tarif dann von sich aus auf niedrigere Kosten ohne Geräteanteil um.

Häufig würden in den Vertragsdaten die Kunden für das Gerät und für dessen Nutzung auch gar nicht separat ausgewiesen, kritisierte Verivox. Lediglich Vodafone zeige diese getrennt an. „Aufgrund der zumeist intransparenten Darstellung dürften die wenigsten Kunden wissen, dass es einen Kostenbestandteil gibt, der nach 24 Monaten de facto entfallen müsste“, Jens-Uwe Theumer von Verivox.

Diese Vermischung ist dem Portal zufolge im Ausland häufig nicht gegeben. So werde in Österreich stets zwischen Gerätepreis und Tarifkosten getrennt und die Dauer der Gerätefinanzierung könne flexibel gewählt werden. Gleiches gelte auch in der Schweiz. Sobald das Gerät abbezahlt sei, fielen in den Nachbarländern nur noch die regulären Nutzungsentgelte an, auch bei der Telekom-Tochter Magenta in Österreich.

Verivox riet dazu, Smartphone und Tarif grundsätzlich getrennt zu erwerben – auch wenn für das Gerät dann eine höhere Einmalzahlung fällig wird. Das Problem der weiterlaufenden Gerätekosten werde so vermieden. Darüber hinaus könnten dann durch die Nutzung günstiger Discountertarife weitere Kostenvorteile erzielt werden. Allein innerhalb der ersten 24 Monate ließen sich so mit Hilfe günstiger Allnet-Flats bis zu 500 Euro einsparen.

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