Prozess in Fall von Mord ohne Leiche vor Landgericht Gießen begonnen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Vor dem Landgericht Gießen hat am Mittwoch ein Prozess um einen Mord ohne Leiche begonnen. Auch wenn die sterblichen Überreste des mutmaßlichen Opfers nie gefunden wurden, sollen die beiden Angeklagten den Mann ermordet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Mord und erpresserischen Menschenraub vor. Sie sollen 2016 den damals 39-jährigen Daniel M. gemeinschaftlich entführt und erschossen haben.

M. gilt seit diesem Zeitpunkt als vermisst. Laut Anklage soll die Erpressung von Lösegeld Ziel der Tat gewesen sein. Dazu sei es aber nie gekommen. Erst im Mai 2020 erreichte die Polizei ein Hinweis, wonach M. von einem Bekannten ermordet worden sei. Der Tatverdacht gegen den Bekannten erhärtete sich im Lauf der Ermittlungen, so dass er sich nun vor Gericht verantworten muss.

Aufgrund von Zeugenaussagen, DNA-Spuren und der Auswertung diverser Datenträger ergab sich darüber hinaus auch ein Tatverdacht gegen den ursprünglichen Hinweisgeber. Er sitzt nun ebenfalls auf der Anklagebank. Einer der beiden Männer kündigte am Mittwoch laut einem Gerichtssprecher eine Aussage an. Bis Ende September sind noch 22 weitere Verhandlungstermine angesetzt.

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