Deutsche Firma beginnt mit Abtransport von Gefahrengut aus Hafen von Beirut

Explosion in Beirut - Bild: European Union/Bernard Khalil
Explosion in Beirut - Bild: European Union/Bernard Khalil

Neun Monate nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut hat eine deutsche Firma mit dem Abtransport von dutzenden Gefahrgut-Containern begonnen. Ein Schiff mit 59 Containern an Bord werde am Wochenende in Richtung Deutschland ablegen, sagte der Chef des Unternehmens Combi Lift, Heiko Felderhoff, bei einer Zeremonie im Hafen der libanesischen Hauptstadt.

Die Transportfirma war damit beauftragt worden, nach der Explosion dutzende Container mit gefährlichen Chemikalien im Beiruter Hafen zu sichern. Nach Angaben des Vorsitzenden des Deutsch-Libanesischen Wirtschaftsrats, Elias Assuad, wurden inzwischen alle giftigen, krebserregenden und leicht entflammbaren Chemikalien entfernt, die seit Jahrzehnten auf dem Hafengelände gelagert worden waren. Der Inhalt der 59 speziell gesicherten Container an Bord des Combi-Lift-Schiffs soll in Deutschland entsorgt werden.

Beirut war im August 2020 von einer gewaltigen Explosion erschüttert worden, bei der mehr als 200 Menschen getötet, mindestens 6500 weitere verletzt und weite Teile der Stadt verwüstet worden waren. Explodiert waren rund 2750 Tonnen ungesichertes Ammoniumnitrat, das jahrelang im Hafen lagerte.

Der deutsche Botschafter in Beirut, Andreas Kindl, sagte am Freitag, die Explosion sei „wirkliche eine offene Wunde“. Die Verschiffung von Gefahrgut-Containern nach Deutschland sei „das erste Mal“, dass etwas unternommen werde, die „Konsequenzen des 4. August“ zu bewältigen. Dieser Beitrag Deutschlands sei „der erste Schritt zur Reinigung des Hafens“, es bleibe aber noch viel zu tun. Kindl forderte die libanesische Übergangsregierung und die künftige Regierung auf, in der Angelegenheit eng mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten.

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