Palästinenser kritisieren arabische Staaten mit normalisierten Beziehungen zu Israel

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Die Palästinenserführung hat angesichts der Eskalation im Nahost-Konflikt Kritik an den arabischen Staaten geübt, die ihre Beziehungen zu Israel normalisiert haben. Die Normalisierung der Beziehungen ohne Frieden und ohne ein Ende der israelischen Besatzung komme „der Unterstützung des Apartheid-Regimes und der Beteiligung an seinen Verbrechen gleich“, sagte der Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Rijad al-Maliki, auf einer Krisensitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Riad am Sonntag.

Auf Drängen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten die Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, der Sudan und Marokko vergangenes Jahr mit Israel eine Normalisierung ihrer Beziehungen vereinbart. Die Palästinenser hatten die Abkommen als „Verrat“ an der palästinensischen Sache verurteilt. Bis zum vergangenen Jahr waren Ägypten und Jordanien die einzigen arabischen Staaten, die Beziehungen zu Israel unterhielten.

In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die Länder der Organisation für Islamische Zusammenarbeit „die barbarischen Angriffe Israels gegen die palästinensische Bevölkerung, ihr Land und ihre Heiligen Stätten“. Sie forderten eine Einstellung aller Gewalt, unter der nicht nur die Zivilbevölkerung zu leiden haben, sondern die auch das Risiko einer Destabilisierung der gesamten Region berge.

Der saudiarabische Außenminister, Prinz Faisal bin Farhan, rief die internationale Gemeinschaft auf, sich dringend für ein Ende des israelischen Militäreinsatzes einzusetzen. Friedensgespräche mit dem Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung müssten wieder aufgenommen werden. „Jerusalem zu erhalten, ist unser aller Verantwortung“, unterstrich er. Saudi-Arabien hat seine Beziehungen zu Israel offiziell nicht normalisiert, unterhält aber geheime Verbindungen zu dem Land.

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