Kranke und ältere Menschen durch Hitze besonders gefährdet

Symbolbild: Heiße Temperaturen

Deutschland steht die erste Hitzewelle bevor. Vor allem Älteren, Kindern und Menschen etwa mit Herzkreislauferkrankungen machen die hohen Temperaturen zu schaffen. Einige Tipps:

WIE REAGIERT DER KÖRPER AUF DIE HITZE?

Er versucht, die Körpertemperatur durch verstärkte Schweißproduktion zu senken. Durch das starke Schwitzen gehen Flüssigkeit, Mineralstoffe und Spurenelemente verloren. Um für Abkühlung zu sorgen, weiten sich zudem die Blutgefäße der Haut. Dadurch sinkt der Blutdruck, der Kreislauf wird geschwächt. Bei starker Hitze kann dies dazu führen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird – dann stellen sich Schwindel, Kopfschmerzen, Mattigkeit und Konzentrationsstörungen ein.

WER LEIDET BESONDERS?

Besonders hitzegefährdet sind Menschen, deren Kreislauf ohnehin nicht sehr stabil ist – etwa chronisch Kranke, Übergewichtige und Ältere. Babys und Kleinkinder können zudem noch nicht ausreichend schwitzen und sollten daher besonders geschützt werden. Nach einer aktuellen AOK-Studie kam es zwischen 2008 und 2018 an Hitzetagen bei den über 65-Jährigen zu drei Prozent mehr Klinikeinweisungen.

Während ein gesundes Herz die Mehrbelastung durch Hitze problemlos bewältigt, kommt hingegen ein krankes Herz schneller an die Grenze seiner Leistungsfähig. Bei extremer Hitze kann bei manchen Herz-Kreislauf-Medikamenten auch eine Änderung der Dosierung nötig sein.

Menschen mit schwachen Venen empfehlen indes manche Experten, gerade an heißen Tagen Stützstrümpfe zu tragen, damit das Blut durch die Erweiterung der Gefäße nicht in die Beine sackt und so zusätzlich Kreislaufprobleme verursacht.

WELCHE TRINKMENGEN SIND RATSAM?

Generell sollten über den Tag verteilt etwa zweieinhalb bis drei Liter getrunken werden. Ideale Durstlöscher sind Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Sie enthalten in der Regel genügend Mineralien, um die ausgeschwitzten Salze wieder zu ersetzen. Zuckerreiche Limonaden verursachen hingegen noch mehr Durst.

Vorsicht vor eiskalten Getränken: Sie können Magenbeschwerden verursachen. Zudem muss der Körper mehr arbeiten, um die Flüssigkeit auf Körpertemperatur zu erwärmen. Auf Alkohol sollte besser verzichtet werden. Er weitet die Gefäße, was das Herz noch mehr belastet.

WORAUF IST BEIM ESSEN ZU ACHTEN?

Beim Essen gilt: Keine schwere und fette Kost, sondern besser mehrere kleine und leichte Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse.

WAS VERSCHAFFT NOCH LINDERUNG?

Es empfiehlt sich, Hände, Nacken und Gesicht hin und wieder mit kaltem Wasser zu waschen. Wer die Beine zudem immer mal wieder für einige Minuten hoch legt, entlastet die Gefäße und beugt dem Anschwellen von Beinen und Füßen vor.

IST SPORT ZU EMPFEHLEN?

Nicht jede sportliche Aktivität ist gesundheitsschädlich. Allerdings sollten längere körperliche Anstrengungen möglichst nicht in die Mittags- und Nachmittagsstunden gelegt werden. Dann ist die Belastung am höchsten. Senioren, Kindern und Menschen mit Kreislaufproblemen ist vom Sport bei Hitze allerdings abzuraten.

WELCHER LICHTSCHUTZFAKTOR SCHÜTZT AM BESTEN VOR SONNENBRAND?

Das hängt in erster Linie vom Hauttyp ab, aber empfohlen wird mindestens Lichtschutzfaktor 15. Für Kinder gibt es den Faktor 50 plus. Das Mittel sollte mindestens eine halbe Stunde vor dem Gang in die Sonne aufgetragen und regelmäßig erneuert werden. Generell sollte die Mittagssonne zwischen 11.00 Uhr und 15.00 Uhr gemieden werden. Kinder sollten möglichst nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.

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