Pokerszene: Clubs, Turniere und Spielbanken

Poker (über cozmo news)
Poker (über cozmo news)

Die Einführung des Pokers in das Internet in den 1990ern hat das Interesse für das traditionelle Kartenspiel weltweit vergrößert. Auch in Nürnberg und seiner Umgebung ist dieser Trend angekommen: Vereine und Turnierorganisationen bieten interessierten Menschen auf sportlicher Ebene zahlreiche Möglichkeiten zum Spielen an.

Beliebte Spielstätten für das Gelegenheitsspiel sind gemäß der deutschen Tradition weiterhin die bayerischen Spielbanken. 

Auf dem Weg zur internationalen Popularität

Die Geschichte des modernen Pokers beginnt in den USA des 19. Jahrhunderts. Französische Seefahrer und Aussiedler hatten den Vorläufer “Poque” nach New Orleans gebracht. Dort entwickelten sich langsam die heutigen Versionen des Kartenspiels und breiteten sich erst über den amerikanischen Kontinent, dann in der ganzen Welt aus. Bis in die 1970er Jahre wurde Poker jedoch nur in kleinen Kreisen gespielt.

Bekanntheit in den breiten Massen erlangte es erst nach der Ausstrahlung der World Series of Poker als Fernsehshow. Die globalen Austragungen in die heimischen Wohnzimmern weckte das Interesse für das Spiel und führten in unterschiedlichen Ländern sowohl zur Gründung von privaten Spielgruppen als auch von öffentlichen Vereinen.

Eine wichtige Zeitspanne für die Entwicklung des Pokers waren die 1990er Jahre. Der Einzug des Internets und des Computers in das Alltagsleben der Menschen leitete die Digitalisierung des Kartenspiels ein und erhöhte die Reichweite der Pokerszene. Amateurspieler hatten nun einen einfachen Zugang zum Spiel, was weltweit einen Pokerboom auslöste.

Auch Länder wie Deutschland, die in der Vergangenheit keine große Affinität für das Kartenspiel außerhalb von Spielbanken besaßen, zeigten verstärkt Interesse. Vor allem die Pokervariante Texas Hold’em vergrößerte ihre Fangemeinde.

Infolgedessen wuchs nicht nur das Online-Spiel, sondern auch die Zahl der digitalen Plattformen, die Poker-Wissen vermittelten. Parallel dazu wurden auf lokaler Ebene neue Vereine gegründet und Turnierveranstaltungen organisiert. 

Pokern auf sportlicher Ebene

Wer sich für die sportliche Seite des Pokers interessiert, kann sich in Nürnberg und seiner Umgebung die Vereinsangebote näher anschauen. Eine Möglichkeit in der Stadt ist das beispielsweise der „Card Club Nürnberg“. Die Ziele des Vereins sind die Förderung des Pokersports sowie Öffentlichkeitsarbeit, um mehr Wissen über das Kartenspiel zu verbreiten. Hierfür bietet der Verein zahlreiche Pokertische für das regelmäßige Treffen der Spieler sowie für Tagesturniere. Fester Bestandteil des Vereinsprogramms ist außerdem eine interne Meisterschaft. Weitere Pokervereine mit ähnlichen Ambitionen in der Nürnberger Umgebung sind der „1. Pokerclub Lauf“ in Lauf an der Pegnitz und der „River Card Club“ in Fürth. 

Der wahre Hotspot für den deutschen Poker ist natürlich München. Die bayerische Hauptstadt sticht mit zwei der aktivsten Pokereinrichtungen hervor: „Isar-Poker München“ und „Munichpoker“. Ersterer betreibt rege Vereinsarbeit und heißt sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene willkommen. Die Mitglieder des Vereins können an unterschiedlichen Turnierevents sowie speziellen Veranstaltungen wie das Isar-Poker-Festival teilnehmen, um ihre Fähigkeiten am Spieltisch zu messen.

Grundsätzlich wird bei den Events die Variante Texas Holdem No Limit angeboten, doch erfahrene Spieler können sich auch gelegentlich bei Omaha Pot Limit messen. Die Spielergebnisse der Teilnehmer werden in einer internen Rangliste aufgeführt. 

Munichpoker ist hingegen ein reiner Turnierveranstalter, der im Raum München von Tagesevents bis hin zu Landesmeisterschaften unterschiedliche Turniere organisiert. Jeder Spieler von Munichpoker wird dabei in der Rangliste der Pokerbundesliga geführt. Abhängig von ihrer Position in der Liste können sie an der Deutschen und Bayerischen Meisterschaft, der Kreismeisterschaft sowie an mehreren Stadtmeisterschaften teilnehmen.

Schließlich arrangieren auch die Spielbanken in Bayern regelmäßig Pokerturniere auf sportlicher Ebene. Diese finden in den eleganten Räumlichkeiten der Spielbanken statt und versprechen Turniererfahrungen in glamouröser Atmosphäre. Üblicherweise liegt der Fokus auf der Variante Texas Hold´em. 

Pokern als Gelegenheitsspiel

Pokern als Gelegenheitsspiel wird in Bayern seit 1955 hauptsächlich vom öffentlichen Unternehmen „Spielbanken Bayern“ betrieben. Insgesamt werden in gegenwärtigen oder ehemaligen Kurstädten neun Etablissements beschäftigt, die inmitten der schönsten Landschaften Deutschlands liegen. Nah an Nürnberg befinden sich die Standorte Bad Kissingen, Feuchtwangen, Bad Kötzting und Bad Steben.

Meist besteht das Pokerangebot aus den Varianten Texas Hold’em sowie Bavarian Texas Hold’em. Wer Omaha Poker ausprobieren möchte, muss eine längere Reise nach Garmisch-Partenkirchen in Kauf nehmen. In den Spielbanken Bayern wird angemessene Kleidung großgeschrieben, deshalb sollten Interessierte vor dem Besuch den Dresscode in den einzelnen Standorten näher anschauen. 

Nürnberg und seine Umgebung versprechen demnach Spieler ein weitläufiges Pokernetz aus Vereinen, Turnierorganisationen und hochwertigem Gelegenheitsspiel. Sowohl Amateure als auch Fortgeschrittene finden Anschluss und können sich mit anderen Spielern messen sowie ihre Fähigkeiten am Spieltisch verbessern. Im Gegenzug bereichert Poker die Unterhaltungslandschaft der Region und bietet den Menschen Spielspaß mit Tradition. 

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