EU-Kommission will Folgen des Klimawandels besser erforschen

Klimawandel Hauptverursacher von Naturkatastrophen
Klimawandel Hauptverursacher von Naturkatastrophen

Die EU-Kommission will die Auswirkungen des Klimawandels auf Europa besser erforschen. Die Anpassung an Hitzewellen, Dürren, massive Waldschäden und den Anstieg des Meeresspiegels müsse sich „auf solide Daten und Risikobewertungsinstrumente stützen“, erklärte die Behörde am Mittwoch. Sie will dazu die Europäische Wissensplattform für Klimaanpassung (Climate-ADAPT) erweitern und eine „spezielle Beobachtungsstelle“ zur Analyse von Gefahren der Klimaveränderung auf Gesundheit und Leben von Menschen schaffen.

Der Plan ist Teil einer Strategie für die Anpassung an den Klimawandel. Mit ihr wolle die Kommission die Vorbereitung auf die Auswirkungen der Erderwärmung „beschleunigen und verstärken“, sagte Vize-Präsident Frans Timmermans. „Wenn wir uns heute vorbereiten, können wir die Welt von morgen noch immer klimaresilient machen.“

Die Kommission werde deshalb bei der Vergabe aller Gelder und Projekte auf EU-Ebene fortan die Anpassung an den Klimawandel berücksichtigen, sagte der Niederländer. „Eine Investition, die den Klimarisiken nicht Rechnung trägt, ist eine verlorene Investition.“

Brüssel verweist darauf, dass wirtschaftliche Verluste infolge häufigerer klimabedingter Wetterextreme zunähmen. Allein in der EU betrügen diese im Schnitt bereits mehr als zwölf Milliarden Euro pro Jahr. Bei einer Erderwärmung um drei Grad könne dies nach konservativen Schätzungen auf mindestens 170 Milliarden Euro pro Jahr steigen. 

Hinzu kämen auch die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, die zunehmend unter Hitzewellen litten. „Die Naturkatastrophe, die 2019 weltweit die meisten Todesopfer forderte, war die Hitzewelle in Europa mit 2500 Todesfällen“, erklärte die Kommission.

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