37-Jähriger wegen Schüssen auf Polizisten in Gevelsberg zu Haftstrafe verurteilt

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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In einem Prozess um Schüsse auf Polizisten in Gevelsberg ist ein 37-Jähriger vor dem Landgericht Hagen wegen versuchten Totschlags zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Schuldig gesprochen wurde Vitalij K. allerdings nur wegen Schüssen auf einen statt drei Polizisten, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Im Verfahren habe sich herausgestellt, dass er gar nicht auf die anderen beiden geschossen habe.

Ursprünglich war die Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass K. im Mai während einer Verkehrskontrolle auf einen Polizisten geschossen hatte, um seiner Festnahme zu entgehen und zu verhindern, dass rund 51 Gramm Heroin in seinem Auto entdeckt werden. Dem Polizisten, der eine schusssichere Weste trug, schoss er dabei in dem Bauch.

Auch Schüsse auf einen zweiten Polizisten sowie auf einen SEK-Beamten bei der späteren Verfolgungsjagd wurden dem Angeklagten zunächst zur Last gelegt. In beiden Punkten sprach die Kammer den 37-Jährigen frei. Vermeintlich von K. abgegebene Schüsse auf einen Polizeiwagen stammten aus der Waffe eines Polizisten, wie ein Sprecher erklärte. Auch auf den SEK-Beamten habe der Angeklagte nicht geschossen.

Nach Auffassung des Gerichts beging K. die Tat im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit. Am Tattag habe der Angeklagte „bereits über einen längeren Zeitraum sehr große Mengen“ Kokain konsumiert, weswegen er etwa zwei Jahre seiner Gesamtstrafe in einer Entziehungsanstalt verbüßen soll.

Strafmildernd wirkte sich laut Gericht aus, dass der Angeklagte bei dem Einsatz selbst angeschossen und schwer verletzt wurde. Außerdem habe er die Tat gestanden. Der 37-Jährige befindet sich seit der Tat in Untersuchungshaft.

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